Donnerstag, 13. Dezember 2012

Sterben

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Weißt du wie es ist zu sterben? Weißt du wie es sich anfühlt, wenn die Welt untergeht? Weißt du, wie es ist wenn alles in dir vor Schmerzen schweigt? Es fühlt sich an, als ob du dir in den Finger geschnitten hast. In dem Moment tut es wenig weh. Es ist ein kleiner Schmerz im Vergleich zu dem, was du schon durchmachen musstest. Erst wenn du das Blut siehst, das langsam aus der Wunde tropft, wird dir klar was da gerade geschehen ist und die Welt um dich herum wird schwarz. Die Dunkelheit umhüllt alles was dir mal etwas bedeutet hat und zwängt dich ein, bis dir die Luft zum Weinen fehlt. Das Schlimme ist nur, dass die Schwärze nicht der Anfang ist, sondern das Ende. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft finden hier ihr Ende.

Es sind die Fehler der Vergangenheit, die uns quälen, wenn die Dunkelheit uns umschließt. Es ist die Hoffnungslosigkeit der Gegenwart, die die Dunkelheit bildet und uns scheitern lässt. Aber es ist die verlorene Zukunft, die dich letztendlich alles kostet. Die dich letzendlich umbringt. Allem kann man wiederstehen, solange mand daran glaubt, dass es irgendwann besser wird. Wofür aber noch weiter machen, wenn man die Gewissheit hat, dass es niemand anders wird. Es ist nicht das "Was-Wäre-Wenn" der Vergangenheit, das uns dazu bringt aufzugeben - denn aus diesem Albtraum kann man aufwachen. Es ist vielmehr das: "Was-hätte-sein-können". Denn wenn du nichts mehr hast auf, das du zuarbeiten kannst, nicht weil dein Leben verwirkt ist, sondern weil dein Leben niemals so sein wird, wie du es dir wünschst, dann bleibt dir auch nichts, was dich zum weiterleben motivieren könnte.

Du lebst in irgendeiner Form weiter und du machst, was auch imm du machst. Einfach weil du nicht anders kannst. Du lächelst und du lebst dein Leben außerhalb des Schmerzes weiter und vielleicht bis du sogar für einen kurzen Moment glücklich - aber dann fällt dir alles wieder ein, weil du an morgen denkst. Die Dunkelheit kehrt zurück und das Loch in das du fällst ist noch tausend Mal tiefer als zuvor. Dir fällt ein: Es wird für dich kein Morgen geben. Vielleicht den nächsten Tag, aber gewiss nicht das Morgen, dass du dir schon dein Leben lang erhoffst.
Nein, es ist die Wahrheit. Du bist gescheitert. Du wurdest nicht drauf vorbereitet. Dein Leben lang wurde dir der Glaube in die Zukunft eingetrichtert, nur damit er dir im letzten Moment genommen werden kann. Du bist kurz davor  Fesseln angelegt, die dich daran hindern zu fliegen. Und das schlimmste ist - es sind die Fesseln deines eigenen Körpers. Du siehst das Blut und alles wird dunkel und du fällst und du fällst bist du dich selbst verloren hast.

Das ist sterben! Es ist das Ende! Doch es hört niemals auf! bis das Messer dein Herz zersticht, die Tabletten deine Organe hemmen oder der Sturz dir die Qual nimmt. Dann ist es vorbei. Das ist nicht Sterben. Das ist Erlösung!








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Hope