Samstag, 21. Januar 2012

Ich gehör dem Jenseits























Ich gehöre nicht Euch, ihr silbrigen Wolken,
Ich bin auch nicht Dein,
oh eisblaues Licht,
Ich gehöre dem Jenseits,
der anderen Seite,
Dem pechschwarzen Abgrund,
dem jüngsten Gericht!


Wie oft stand ich am Abgrund, wie oft wäre ich gefallen. Doch zu sehr lieb ich das Leben, zu sehr hab ich gehofft, gebangt, geweint, als aufzugeben wenn es mal nicht richtig läuft. Was gibt es zu sagen, was gibt es zu bleiben?
Aber was soll ich nun tun? Ich bin überzeugt, dass mein Leben schon verwirkt war, als ich geboren bin. Sicher, dass es niemals hätte sein dürfen. Mit meiner Geburt wurde so viel zerstört. Nicht nur mein Leben, meine Zukunft, die Normalität, nein auch das Leben meiner Elter, das meiner Mutter und meines Vaters. Es gibt nichts was ich sagen könnte um es zu ändern, nichts was ich tun könnte. Und so langsam verliere ich den Mut und langsam auch die Kraft um noch weiter zu machen. Ich bin mir sicher, dass es mir nicht vorherbestimmt ist glücklich zu werden und ich habe es einfach so satt für jedes Fitzelchen zu kämpfen. Ich habe Angst vor dem was vor mir liegt. Ich habe Angst vor dem Leben und vor mir selbst. Ich habe Angst, dass sich niemals etwas ändert. Es klingt immer so schön einfach, wenn man davon redet, was man später einmal werden möchte und was sich ändern wird, aber im Grunde ändert sich doch nichts. Es wird alles nur noch schwieriger und noch Angsterfüllter. Mittwoch und Donnerstag haben mir eine Reihe von Perspektiven aufgezeigt und ich bin bereit von Psychologie abzuweichen. Inzwischen kann ich mir sogar vorstellen hier zu bleiben, krank, nicht wahr? Solange ich denken kann, wollte ich nichts mehr, als fort von hier. Fort von den Menschen die sich meine Eltern nennen, fort von disem kleinen verbohrten Kaff, fort von meinen Erinnerungen, fort von meinem alten selbst? Und jetzt, jetzt habe ich zuviel Angst davor, zuviel Angst vor allem. Es gibt soviele Möglichkeiten, und alles kostet soviel. Woher weiß ich, dass ich die richtige Entscheidung treffe. Ich weiß, eigentlich sollte Geld keine Rolle spielen, sollte es wirklich nicht, aber wenn ihr mir vorstelle, dass ich später noch mehr Einschränkungen hinnehmen muss, meinen Kindern nicht das Leben bieten kann, dass ich immer wollte, dann wird mir schlecht vor Angst. Als Psychologin wäre es mir wohl möglich, als Sozialarbeiterin nicht mehr so ganz, nicht wahr? Wieso dann nicht ein Duales Studium bei dieser Firma machen, wenn die auch Leute mit 2,4 nehmen. Wieso nicht? Was hält mich ab? Die Angst. Was soll nur werden? Es ist aber auch mein mangelndes Selbstbewusstsein, dass mir zunehmend Sorge macht. Es ist ja nicht so als ob ich nicht wüsste, dass das zum Problem wird, aber wenn es beginnt mich an normalen und alltäglichen Dingen zu hindern, wie soll es im Beruf werden? Ich muss lernen Leute anzusprechen, ich muss neue Situationen ohne diese Probleme bewältigen können, wie soll ich sonst jemals in dieser Gesellschaft bestehen? Es sagt sich so leicht: Ich muss selbstbewusster werden. Und hier, in der Sicherheit meines Zimmers erscheint es mir auch gar nicht so schwer, aber wenn ich dann da draußen bin in dieser kalten Welt, in der mir alles so fremd ist, weil ich nicht dazu gehöre, habe ich vor jedem Schatten Angst. Soziale Interaktion. Gott, was soll ich nur tun? Was kann ich ändern, damit ich mein persönliches Leben endlich leben kann.

Was gibt es noch zu sagen? Meine Facharbeit stürzt mich in Verzweiflung. Ich hätte mit meinem Thema viel viel sorgfältiger umgehen sollen und jetzt habe ich den Salat. Nicht genug Material und nicht genug Zeit. Ich bin so ein IDIOT. Eine dumme Kuh, die nicht hier her passt, die nicht nachdenkt und nicht intelligent genug ist. Ich gehöre eingesperrt und ermordert. Ich stehe wieder am Abgrund und überlege zu springen: Denn wofür das alles? Wofür? Bitte sagt es mir! Zeigt mir die Lösung aus dieser Hölle. Zeigt sie mir und ich folge dem Weg und wenn es mich ans Ende führt. Aber die Angst vor beidem hält mich zurück, die Angst vor dem Sprung und die Angst vor dem Leben und so wandle ich am Rand von Beidem und weiß nicht mehr aus und nicht mehr ein. In der Welt dazwischen lebt es sich gut, so lange man ein Kind ohne Verpflichtung ist, aber nicht mehr wenn man erwachsen wird. Und die Angst verfolgt mich, es gibt nichts, was ich dagegen tun kann, nichts das mich noch hält.

Dann ist da noch der Führerschein. Darüber kann ich nicht mal mehr schreiben, weil das schlechte Gewissen und die Angst zu groß ist.


Und letzendlich ist da noch er. Ich schreibe ihm nicht, habe ihm nicht geschrieben und fast tut es gut. Aber leider auch nur fast.
Etwas hat sich verändert. Es ist nicht nur seine Freundin, es ist einfach alles. Wahrscheinlich bin ich es. Früher mal war er einfach irgendwer, dann wurde er zu einem Freund und dann zu einer Option. Das hätte niemals geschehen dürfen. und es ist nicht gut, nicht gesund, nicht richtig und doch war es so. Wieder einmal gibt es diese beiden Seiten in mir, die eine die sagt es ist Schwachsinnig und dumm und zu sehr etwas, dass ich niemals sein wollte, und der andere Teil schreit vor Hoffnung, Schmerz und .... Irgendetwas anderem. Vielleicht der Möglichkeit einer Zukunft. All dies zerbrach und ist noch da. Das Dumme an der Sache ist einfach nur, dass ich weiß, dass er nicht der Mensch ist, für den ich ihn gerne halte, dass er nicht besser ist, und doch so viel besser als alle anderen wie ich hoffe. Wenn ich nur wüsste, wenn ich es nur wüsste. Doch egal was auch geschieht es kann nur schlechter werden. Es kann nur. Wäre es dann nicht besser ihm gar nicht mehr zu antworten? Wäre es nicht besser, für immer Lebe wohl zu sagen?
Ich finde schon, was meint ihr?

Vielleicht ist es wirklich so. Ich gehöre nicht hier her. Vielleicht ist es an der Zeit es zu beenden, vielleicht wache in dann in dem Leben auf, dass mir eigentlich gehört, in einem Paralleluniversum, in dem alles anders ist.

xx
Janna

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