Mittwoch, 13. August 2014

Ich will nicht mehr erwachsen sein

Das ist ein Land/
und viele Städte/
Alle hängen zusammen wie die Glieder einer Kette/
es geht von Stadt zu Stadt/
von Viertel zu Viertel/
es ist überall das Gleiche/
Jetzt fallen die Würfel!


Ich konnte nicht erwarten Erwachsen zu werden. Ich konnte es nicht erwarten. Und die Bilder in meinem Kop waren so klar und eindeutig. Ich hatte diesen Plan davon was ich will und wie ich mich dabei fühlen würde. Ich hatte ihn schon immer. Aber mir war nie klar, was es bedeutet: 

 "Ich werde nach dem Abi studieren" - Ich hatte keine Ahnung, dass ich keine freie Auswahl in dem Fach oder der Unistadt haben werde.
"Wenn ich 18 bin ziehe ich aus" - Ich hatte keine Ahnung, dass ich mich dabei von meinen Eltern mit einem geringen Budget finanzieren lassen muss. Keine Ahnung, dass es so unendlich schwer werden würde überhaupt etwas zum Wohnen zu finden. 
 "Wenn ich groß bin, werde ich ganz anders sein" - Ich hatte keine Ahnung, dass das bedeutet über den eigenen Schatten springen zu müssen. Jeden einzelnen Tag. 

So viel hat sich verändert seit ich erwachsen geworden bin und die Anforderungen werden jeden Tag größer. Ich stelle mich ihnen.

Hätte mir jemand vor drei Jahren gesagt, dass ich zu fremden Menschen in die Wohnung maschiere um mich dort vorzustellen, damit ich da wohnen darf, den hätte ich für verrückt erklärt - weil ich es nicht mal schaffte in die Apotheke zu gehen um ein Rezept abzuholen. Hätte mir jemand gesagt, dass ich dabei kläglich versage, hätte ich es ihm ebenso wenig geglaubt. Selbstüberschätzung und so. Aber Selbstpräsentation war noch nie meine Stärke. Noch schlimmer ist aber eigentlich, dass ich mir der Überwindung so stark bewusst bin, dass ich fast stolz darauf bin. Aber so viel mir das auch bedeutet ... es ist anstrengend. Es raubt mir die Kräfte, den Mut, die Zuversicht und die Freude über das Studium. Ich habe solche Angst. Vor allem. Das ich es nicht schaffe. Wie sehr ich mir wünsche schon in der perfekten, günstigen, hübschen Wohnung zu sitzen mit den nettesten Mitbewohnern, die meine Zukunft sein werden. Aber ... aber soweit ist es nicht. Ich stehe  vor der Entscheidung ... Geld oder Unistadt. Nähe oder Ferne. Freizeit oder angenehmes Heim. Was soll das nur? Was soll es nur? Ich weiß es nicht. Eigentlich ist der Typ perfekt, das Zimmer gut, die Lage ok ... aber aber ... es ist so teuer. Und ich .. ich weiß es nicht. Was soll ich nur nur nur tun? Ich will nicht mehr erwachsen sein.


xx
Janna

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