Dienstag, 13. November 2012

Pah - ignoriere doch 15 Jahre Bekanntschaft

Seht ihr dieses Mädchen? Das dort mit dem unordentlichen Zopf und dem nach innen gekehrten Blick? Seht ihr wie sie den Eingang zum Supermarkt betritt, die Augen fest auf den Boden gerichtet und die Hände um den Schuhkarton gekrampft. Sie will wieder nach Hause. Es geht ihr gut, aber sie will trotzdem nach Hause. Ihr Blick wandert durch die Menschen, sie mach einen kleinen Schlenker um das Postamt zu erreichen. Ihre Augen sehen eine Frau und sie fragt sich ... sie erkennt sie. Sie weiß, wer diese Frau ist. Die Mutter ihrer Kindergartenfreundin. Die Mutter, die sie in den Arm genommen hatte, als sie in Tränen aufgelöst vom Schlitten fahren kam, die Frau, die ihr beim Laternebasteln geholfen hatte, die Frau, die sie auch Jahre nach der Kindergartenzeit noch ansich gedrückt hatte um zu fragen wie es ihr ging. Das Mädchen holt tief Luft. Sie ist nicht mehr mit der Tochter befreundet, aber das heißt nicht, dass sie die Eltern nicht mehr schätzt. Sie war immer glücklich darüber, so von den Eltern angenommen zu werden. Sie lächelt und sucht den Blick der Frau. Das Mädchen will stehen bleiben, aber da hebt die Frau nur die Mundwinkel leicht und nuschelt ein Hallo, um dann schnell weiter zu gehen, obwohl sie offensichtlich auf ihren Mann wartet. Das Mädchen geht weiter, doch in Wirklichkeit ist sie an eine unsichtbare Wand geprallt.


Ich meine, es ist nicht so, als wäre das Haus meiner Kindergartenfreundin, mein zweites Heim gewesen. Nicht so, dass diese Frau mir geholfen hat groß zu werden, oder mir irgendwann eine seelische Stütze gewesen ist. Aber ich meine, ich kenne diese Frau seit 15 Jahren. Sie ist mir immer mit großer Freundlichkeit und Sympathie begegenet, sie hat mir immer den Eindruck vermittelt willkommen zu sein. Im Grunde war sie immer ein nettere Mensch als meine Kindergartenfreundin es jemals war. Ist es so unverständlich, dass mich ein solches Verhalten kränkt? Es wäre etwas anderes wenn es immer so gewesen wäre - aber das war es nicht. Wie oft haben wir sie in den letzten Jahren mal getroffen und die Reaktion war immer, die reine Freundlichkeit. Was habe ich getan um eine solche Kälte zu verdienen. Es sollte mich nicht treffen, aber das hat es.
Was ist geschehen? Ich verstehe mich nicht mehr mit ihrer Tochter. Ja und? Zum Einen war das nun wirklich nicht meine Schuld und zum anderen ändert dass doch auch nichts an der Geschichte die dieses Mädche nund ich haben. Ändert nichts daran, dass ich das Mädchen bin, dass die Frau 15 Jahre lang in die Arme genommen hat. Was also ist passiert? Ist das ihre Vorstellung von Loyalität. Was ich viel eher glaube ist, dass meine Kindergartenfreundin Lügen über mich erzählt hat um zu erklären warum wir nicht mehr miteinander reden. Denn was sollte sie ihren Eltern, die sie regelmäßig anlügt auch sagen? Die Wahrheit? Pah. Deswegen ist es trotzdem nicht fair. Und ob es richtig ist oder nicht: Es hat mich verletzt. Ich bleibe dabei, dass es nicht recht ist.

Aber ändern kann ich es auch nicht: Also muss ich wohl damit leben. Aber unfair ist es. Verletzt hat es mich! Warum nur? Bin ich ein so unerträglicher Mensch?

xx
Janna

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