Donnerstag, 2. August 2012

Werde ich mich daran erinnern?





And it might take time, take time
Coz this life has taken it right out of me
I wanna change my perspective of reality
Be a much better version of me
The person I should have been

 
  Ich möchte etwas Episches schreiben, etwas das dem Anlass angemessen ist, aber ich sitze vor dem Computer und mir fällt nichts ein.  Ich bin wieder im Suizidchat. Warum? Vielleicht um mir sicher zu sein, dass ich wirklich glücklich bin? Was für eine Ironie. Aber ich war die letzten Tage da nicht mehr online, deswegen denke ich, dass ich es ab heute schaffen werde mich von ihm fern zu halten. Wie soll ich gesund werden, wenn ich dort immer wieder hin zurückkehre. Klar finden sich dort die besseren Gesprächspartner, meistens jedenfalls, aber ich glaube dennoch nicht, dass es die richtige Methode ist.
Jetzt habe ich mit etwas schlechtem angefangen. Ist das etwa Episch? Werde ich es in 20 Jahren lesen können und denken: Das war ich, einen Tag vor meinem 18. Geburtstag? Ich möchte mich nicht bemitleiden. Ich möchte Stolz sein, aber wie kann ich das, wenn ich morgen, noch derselbe Mensch bin, wie gestern? Morgen wird wohl nicht die gute Fee kommen und meinem Leben das geben, was ihm fehlt. Die Schönheit oder die Genügsamkeit. Aber vor allem aus mir den Menschen, den ich schon immer sein wollte. Das war der Traum, den ich wohl immer tief in meiner Seele hatte. Ein besserer Mensch zu sein, wenn ich 18. werde. Endlich ein besseres Leben führen zu können. Frei zu sein. Von allem. Von der Schuld. Von der Angst. Von der Pflicht. Von der Hölle. Nun, die Realität hat dann auch bei mir angeklopft. Dennoch hoffe ich, dass ich morgen irgendwie anders werde. Irgendwie. Ich meine wofür sonst sollte der 18. Geburtstag erstrebenswert sein? Dafür das ich Dinge tun darf, die ich sowieso nicht mache? Das ich für Dinge bestraft werden kann, die mir eh niemals in den Sinn kommen?  
Aber es ist nicht Episch über das Erwachsenwerden zu philosophieren, oder? Macht das nicht jeder? Und stellt dann am 18. ernüchtert fest, dass alles geblieben ist, wie es ist.  Und in 30 Jahren sehnen wir uns hierhin zurück. Noch einmal so unbedarft und frei zu sein. Wie süß. Was also bleibt zu sagen. Ich bin ich und werde es wohl morgen immer noch sein. Gequält von Selbstzweifeln und Ängsten und eine Apathie, die nicht gesund sein kann. Aber irgendwann wird sich alles ändern. Und gerade jetzt in diesem Moment bin ich glücklich. Weil ich wundervolle Menschen gefunden habe. Die mich so behandeln, wie ich es mir immer gewünscht habe. Weil mir eine hoffentlich wundervolle Geburtstagsfeier bevorsteht mit den Leuten, die ich wirklich mag und ich einmal im meinem Leben einfach so genommen werde, wie ich bin und wirklich Spaß haben kann. 
Und so egoistisch es ist, ich freu mich auch unendlich auf die Geschenke, ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal etwas bekommen habe, mit dem ich nicht gerechnet habe … von Freunden meine ich.  Ich bin wirklich gespannt und kann es kaum noch erwarten. Ich bin glücklich.
Dann sind da noch meine Engel. Ich habe sie in den letzten zwei Wochen häufiger gesehen als in den letzten drei Monaten zusammen. Das macht den Abschied etwas erträglicher. Denke ich zumindest. Ich liebe sie, aber ich werde sie nicht groß werden sehen. Mein einziger Trost ist, dass ich sie besuchen darf. Es wird nicht dasselbe sein. Es wird niemals, dasselbe sein. Aber ich weiß, dass das besser für die Beiden ist und vielleicht auch, dass sie mich vergessen. Ich jedenfalls werde immer einen Platz in meinem Herzen für sie offen halten. Immer.
Viel mehr episches gibt es auch nicht mehr zu sagen, oder? Was soll eine 17. Jährige auch schon für große Worte machen um irgendetwas zu verändern? Aber ich habe gerade Zwei an einem Tag zu Ende gelesen und liebe es. Deswegen möchte ich mich an dieses Zitat halten und genau das tun.
» Der konventionelle Ratschlag lautete “Lebe jeden Tag, als ob es dein letzter wäre”, aber wer hatte schon die Kraft dazu? Was, wenn es regnete oder man kränkelte? Es war einfach nicht machbar. Da war es weit besser, sich zu bemühen, gut, mutig und unerschrocken zu sein und etwas zu verändern. Vielleicht nicht gleich die ganze Welt, nur das kleine Stück um dich herum. Geh da raus mit deiner Leidenschaft und der elektrischen Schreibmaschine und arbeite hart… woran auch immer. Vielleicht das Leben mit Hilfe der Kunst verändern. Schreib etwas Schönes. Kümmer dich um deine Freunde, bleib deinen Prinzipien treu, lebe dein Leben gut, leidenschaftlich und in vollen Zügen. Mach neue Erfahrungen. Liebe und werde geliebt, wenn es irgendwie geht. «
Das ist doch wundervoll, auch wenn es nicht von mir stammt, ich denke, dass ist das Motto unter dem ich meinen 18. Geburtstag in zwei Stunden begehen möchte. Ich habe so satt den Klischees zu entsprechen. Ich möchte mein Ding durchziehen, ich denke ich bin jetzt endlich alt genug um unabhängig zu agieren, nicht wahr?
ES LEBE DIE JUGEND. Es lebe die Freude. Es lebe die Freundschaft. Es lebe, alles was es hoch zu leben gibt.
 Morgen werde ich 18. Jahre alt. Es mag nicht die Welt bedeuten, und ich werde gewiss kein anderer Mensch, aber es ist eine Chance etwas zu werden. Etwas besseres, etwas großes etwas, dass sich gut anfühlt. Vielleicht beginnt nicht morgen mein glückliches Leben, aber es könnte der Startschuss sein und es wäre doch traurig, wenn ich den verpassen würde nicht wahr? Es wird nicht von selbst anders. Es liegt an mir ob ich aus diesem Alter etwas mache oder dieselbe traurige  Person bleibe, die ich bin. Nein, ich bin nicht traurig, ich bin glücklich. Dennoch. Ich muss los laufen, wenn sich mir die Gelegenheit bietet und nicht mehr zurück bicken.


Xx
Janna










1 Kommentar:

  1. Hey Janna! :) Ich wünsch dir alles, alles Gute zum Geburtstag! Es ist dein Tag! Genieß es, dass wünsch ich dir von Herzen :) :*

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