Sonntag, 4. März 2012

Once upon a time

Schnell, wie ein Carousel
Und plötzlich kann ich fliegen,
Nichts hält mich am Boden.
Um mich wird's hell, wie ein Carousel.
Ich seh die ganzen Lichter
Und wenn ich die Musik hör, lass ich los!
Komisch, dass ausgerechnet in der Zeit, in der mein Leben am aufregsten und normalsten verläuft, ich am wenigsten Energie habe hier weiterhin zu schreiben. Komisch, dass die Zeit, in der ich langsam anfange erwachsen zu werden, die Zeit ist an der ich mich am liebsten weiterhin für immer vor allem verstecken möchte. Ich möchte in meinem Zimmer verkriechen und nie wieder herauskommen möchte. Das Bedürfnis war noch nie so groß. Ich möchte die Welt dort draußen nicht leben. Ich habe Angst, Angst, Angst. Und trotzdem gehe ich dort hinaus in diese Welt ohne Herz und lebe mein Leben. Ist es das was wir lernen wenn wir erwachsen werden? Das wir alles TROTZDEM tun müssen? Und ich werde erwachsen. Mit jedem Tag ein bisschen mehr. Der Schock der mich dabei getroffen hat ist nur, dass ich nicht gleichzeitig ein besserer Mensch werde. Es war immer meine Magieformel. Und seit ich klein war. Ich benutze den Satz als Waffe und als Heilmittel, als Wunderformel und Überlebensstrategie. "Wenn ich 18 bin, bin ich hier weg." Als ich drei, vier,sechs,acht,zehn,zwölf Jahre alt zählte, war es so einfach dies zu sagen. Ich musste mir nicht über das wie gedanken machen, oder das Wann. Es war einfach nur so ein Satz. Denn wenn ich 18 wäre, dann hätte ich all das, was ich an den erwachsenen Menschen bewundere. Reife, Stärke, Mut, Geld, eine eigene Wohnung etc. All das würde an meinem 18 Geburtstag vor meinem Bett liegen und das eigene Leben wäre kein Probem. Nun, jetzt bin ich 17 und es sind nur noch 6 Monate und Gott, nie zu vor war mir so klar, dass es nicht so einfach ist, wie ich das gerne hätte. Aber ich bin bereit dafür zu kämpfen. Ich werde dieses Leben hinter mir lassen. Das schwöre ich.

Die ersten Schritte sind schließlich getan. Ich habe nun einen Job bei der Zeitung und sie liebt meine Texte. Ich konnte es selbst kaum glauben, aber bereits zwei Mal kam ein großes Lob von ihr. Aber das ist es nicht was mich eigentlich glücklich machen sollte. Glücklich sollte mich machen, dass ich es geschafft habe mich bereits drei Mal zu überwinden. Ich habe mit fremden Leuten gesprochen und sie interviewt. Ich bin in unbekannte Räume gegangen und habe meinen eigenen Schatten besiegt und ich werde es wieder tun. Sie alle können nicht verstehen wie hart es für mich ist. Sie alle können nicht verstehen wie groß die Überwindung ist und wie groß meine Angst. Es ist wie ein Monster in meinem Inneren, dass mich gefangen hält und mich verletzt, immer und immer wieder. Aber wisst ihr was das aller Schlimmste ist? Das Monster ist mein eigenes Spiegelbild. Es braucht keine Drachen und keine Schlangen, keine Riesenspinnen oder Gollums um mich gefangen zu halten, das einzige was man benötigt ist mein Gesicht. Ich sehe mich an und sehe ein Monster. Die Angst vor dem ,wie ich auf andere wirke, ist das schlimmste. Es ist mein Fluch und meine Bestrafung für meine Existenz. Aber wie dem auch sei. Der Spiegel ist noch immer da und meine Sicht in ihn noch immer die selbe, ich glaube nicht, dass ich in ihm jemals etwas anderes sehen kann als das Monster, das ich bin, aber ich schaffe es nun um ihn herum zu gehen. Für einen kurzen Moment die Augen zu schließen. Nein, ich schaffe es sogar, ihm in die Augen zu sehen und zu sagen: Es ist mir egal.
Darauf kommt es an! Ich bin mir sicher, es wird besser werden. Ich bin mir sicher ich kann es schaffen. Ich darf nur nicht aufhören. Ps: Das beste ist: ICH VERDIENE GELD ;)

Kommen wir nun zum nächsten Punkt meines "Ich werde erwachsen" Lebens. Ich lerne nun endlich Auto zu fahren. Ich weiß, ich bin spät dran. Ich weiß, dass ich es schon früher hätte machen können, und dass es eher kindisch ist, es so lange aufgeschoben zu haben. Aber wisst ihr was? JETZT fühle ich mich emotional bereit dafür. Ich habe nicht angefangen, weil alle es getan haben. Ich fahre nicht, weil alle es für cool halten. Ich fahre, weil ich bereit dazu bin und mich weiter entwickelt habe. Deswegen ist es richtig. Und es fühlt sich gut an. Ich meine, okay, ich bin kein Naturtalent, und hey, mein Fahrlehrer hats nicht so mit Lob und allem. Aber niemand ist tot, es gab keinen Unfall und es gibt Momente da macht es mir wirklich Spaß. Ich fahre Auto, ist das zu fassen? Nun ja. Jetzt nur noch die Prüfungen, aber das wird auch irgendwie hin hauen. Da bin ich mir sicher.
Schule, Schule, Schule. Bäh. Was will man von der schon erwarten, hmm? Facharbeit ist geschrieben. Hoffentlich nicht die Totalkatastrophe. Vielleicht schicke ich euch irgendwann mal den Link, damit ihr sehen könnt, was ich bin. Aber ich glaube eher nicht. Hier bin ich schließlich Janna Mance. Und Janna Mance wurde ohne Makel geboren. :)

Wie dem auch sei. Es gibt Hoffnung irgendwo da draußen. Ich bin mir sicher. Ich muss nur die richtige Abzweigung finden und sie nehmen. Dann werde ich das Wunder meines Lebens finden und behalten. Ich werde Kinder bekommen und das Leben leben, dass für mich bestimmt ist.
 Ich schweife ab. Verzeiht mir.

Der nächste Punkt auf der Liste ist meine Berufsberatung. Sie steht am Dienstag an und ich bin sehr gespannt was aus ihr wird. Was mir geraten wird, was ich neues erfahren werde. Auch das ist ein Sprung über den Schatten. Ich hoffe, ich schaffe es meine Fragen zu stellen. Ich hoffe es, ich schaffe es Informationen zu bekommen und alle Möglichkeiten auszuloten. Mit absolut korrekten Informationen.
Mal sehen. Mal sehen.

Mein Freiburg Urlaub. Nachdem diese dumme Kuh, von der ich dachte, sie wäre okay, abgesagt hat, musste ich mir über einige Dinge klar werden. Über meine Optionen.
1. Option: Zu Hause bleiben.
Nun, das wär natürlich eine Möglichkeit, sie wäre billiger und weniger Nervenaufreibend. Aber ist es das was ich will? Ist es wirklich mein Traum? Was wenn ich feststelle Freiburg ist gar nicht so wundervoll wie ich es mir immer gewünscht habe? Dann kann ich aufhören Kräfte zu verschenken und mich an realistischere Ziele hängen. Dafür wäre dieser Urlaub gedacht. Außerdem ist da noch er. Ich habe lange darüber nachgedacht und bin noch zu keinem Ergebnis gekommen. Aber falls, ja falls, dann muss er es vorschlagen und dann kommt es auf die Art an, wie er es tut. Anschließend werde ich entscheiden denke ich. Aber auf jeden Fall ist es nicht der Primärgrund zu fahren nicht wahr? Wie dem auch sei. Ich MÖCHTE also dahin
2. Option
Alleine fahren. Erstens wäre das generell seh deprimierend, aber ein guter Test für mein Selbstbewusstsein. Alleine zu fahren hätte einige Vorteile, wie etwa das absolut keine Rücksicht nehmen, komplett zu tun was ich will, mich selbst auszuprobieren ohne mich erklären zu müssen etc. Aber auch die Nachteile der Gefahr. Er wäre gleichzeitig Vor- und Nachteil. Aber besser wäre auf jeden Fall nicht alleine. Hm, aber besser wäre nicht alleine zu fahren. Die Frage ist nur: Mit wem?

3: Option.
Jemanden zu fragen mit dem ich eigentlich kaum zu tun habe. Nun, für diese Option habe ich mich entschieden, aber ich bin mir noch nicht sicher ob sie mir gefällt. Sie ist sicher sehr nett und ich mag sie auch. Aber ich weiß nicht ob sie die richtige dafür ist. Ich meine ich kenne sie kaum ,sie hat eine andere Art von Humor als ich. Und ich kenne sie kaum. Aber okay, ich habe mich entscheidne und das beste daraus gemacht. Ich freue mich darauf sie und Freiburg kennen zu lernen. Jetzt muss sich nur noch die verflixte Jugendherberge melden. Morgen nochmal Terz machen ;)
 Es wird einfach nur wundervoll werden ich weiß es.
Ihr seht in meinem Leben hat sich einiges getan. Ich finde ich werde erwachsen. Ich ändere mich und meine Einstellung zum Leben. Ich werde kein besserer Mensch, aber vielleicht endlich ein Stückchen mehr ich selbst. Die Änderung wird Schritt für Schritt vor sich gehen. Sie wird mich nicht überrollen, aber ich bin endlich bereit für sie. Und ist es nicht das worauf es ankommt? Okay, nein, eigentlich bin ich gar nicht für sie bereit, aber sie soll kommen, damit ich mich nicht mehr sinnlos im Bett verstecken kann, wie das kleine Kind, das ich gerne noch wäre. Ich bin noch immer ich.
Voller Selbstzweifel und Angst, voller Hass auf die Welt und meine Eltern. Noch immer zerfressen von Verzweiflung. Und noch immer im Schatten des Krankenhauses. Denn die Ops stehen noch immer an.


Das fühle ich täglich, aber ich weiß es. Ich habe es reflektiert und akzeptiert und ich bin bereit los zu lassen. Ich muss nach vorne schauen und mein Leben leben. Nur so kann ich schaffen, was ich schon immer schaffen wollte. Nur so kann ich werden, wer ich wirklich bin. Wenn ich es schaffe von hier weg zu kommen, werde ich nie wieder zurück kehren. Ich liebe meine Eltern, aber ich kann dieses Leben mit ihnen nicht führen. Sie haben mich schon vor so langer Zeit zerstört und meinen jetzt es mir vorwerfen zu müssen, weil ich ein Spiegelbild ihrer selbst bin, weil ich sie und den Partner zeige in ihrer reinsten Form. Das ist es was sie nicht ertragen können. Ich werde ihnen die Last abnehmen in dem ich sie verlasse. Und ich schwöre mir bei allem was mir heilig ist. Wenn ich diesen Ort verlasse, dann wird es für immer sein. Dies ist nicht meine Heimat, es ist meine persönliche Hölle.
Also hoffen wir, dass ich bald gehen kann.




xx
Janna

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