Donnerstag, 10. Januar 2013

Nicht im Kreis drehen

Was ist hier richtig und was nicht wahr
Ich will nicht klammern an alten Fragen
Alles um mich herum verschwimmt ist nicht klar
Ich will ins Weite ich will mal was wagen
Mit geblendeten Augen durch die grelle Stadt
In die Nacht hinein fast blind schon
 
Die Bewegung reißt mich mit
Ich hab es so satt doch
Kämpf mich aus dem schnellen Strom
 
Ich will weit, weit weg, ich will hier raus
Irgendowhin, hin wo ich ich bin
Ich will weitergehen, weitergehen
Mich nicht umdrehen
 
Ich will weit, weit weg, ich will hier raus
Irgendwohin, hin wo ich ich bin
Ich will alles sehen, alles sehen
Mich nicht im Kreis drehen, Kreis drehen...
Tja. Ich fühle mich ein wenig wie eine Schlange. Ich habe mich gehäutet. Ich war am Tiefpunkt und habe alles verloren. Ich habe mich selbst ein bisschen verloren. Und im Grunde fühle ich noch immer nichts starkes. Aber langsam. Ganz ganz langsam nach einer langen Zeit des Schweigens. Nach eine langer Zeit der Stille geht es inzwischen wieder.  Langsam kommt alles wieder und ich schöpfe wieder Hoffnung. Obwohl kann man es Hoffnung nennen? Kann aus echter Verzweiflung Hoffnung entstehen? Ich weiß es nicht. Was ist passiert? Silvester war schön. Danach kam nicht viel außer leere und faule Tage. Der Schulbeginn hat toll begonnen 1- im Deutsch-Lk. 2+ im EW Lk und das sind auch die Noten die ich im Zeugnis bekommen werde. Das ist nicht optimal aber doch sehr gut, irgendwie. Es fühlt sich aber leider nur eingeschränkt so an als ob es genügen würde. Aber zunächst muss ich mich damit abfinden. In Biologie, meinem vierten Abiturfach, habe ich eine 2- und bekomme das auch auf dem Zeugnis. (fällt euch das Muster auf?). Naja. Auch das ist für meine Fähigkeiten eine annehmbare Note. Aber es ist nicht das was ich brauche. Es ist nicht das was ich mir so sehr wünsche. Aber die Gefühlslosigkeit hat eben auch den Vorteil, das ich auch diese Gefühle nicht spüre. Französisch 4-? Mathe 4-? Englisch 3? Wisst ihr was, ihr könnt mich mal. 

Abitur. Abitur. Abitur. In ca. 50 Tagen ist es vorbei. Vorbei. Vorbei mit den Schultagen. Vorbei. Was bedeutet das für mich. Was bedeutet es? Ich weiß es nicht. Angst? Freude? Friede? Wut? Verzweiflung? Nein. Es ist eine gefühllose Ruhe. Ich kann mich daran nicht mehr aufhängen. Ich kann mich nicht mehr immer und immer wieder im Kreis drehen. Ich gebe mein Bestes und wenn das nicht reicht dann brauche ich Alternativen.

Aber ich war wirklich am Boden. Doch jetzt? Jetzt glaube ich wieder an die Zukunft. Ich werde morgen meine jetzt fertige Au-Pair Bewerbung abschicken. Egal ob die Scheiß-Krankenkasse zustimmt oder nicht. Ich fahre. Egal was ich dafür tun muss. Egal. Dieser Tod hat mich zerstört und meine Sehnsucht nach einem neuen Leben ist realer als je zuvor. Wisst ihr auf welchen Moment ich mich am meisten freue? Ich freue mich am meisten auf den Moment wenn ich ins Flugzeug steige, mich hinsetze und weiß, dass ich für ein Jahr niemanden von diesen Menschen wieder sehen muss. Meine Eltern, die Mitschüler, die Bürger, die Nachbarn, die Verwandtehn. Jippie. Die Gewissheit, dass ich ein Jahr lang aus dem Kaff raus komme, dass ich ein Jahr so verbringen kann, wie ich es jemals wollte. 

Es hat geholfen meine Wünsche klar zu bekommen. Vielleicht ging es mir wirklich schlecht. Aber nicht wegen dem Winter. Sondern weil ich dieses Leben hier jetzt nicht mehr ertrage. Wenn ich an dieses Au Pair Jahr denke, dann werde ich glücklich. Glücklich. Glücklich. Es fühlt sich Freiheit an und ich werde von einer Welle aus Energie mitgerissen. Ich habe die Bewerbung jetzt fertig. Und ich habe es geschafft mit fremden Menschen zu telefonieren, ich habe Fotos von mir machen lassen und meine beste Freundin hat endlich ihren Führerschein bestanden. Das bedeutet jetzt hat sie auch endlich wieder Zeit, Geld und Nerven, das wir uns treffen können. :) Unendlich toll. Es ist egoistisch, das ich mich auch darüber freue? Aber damit kann ich/ muss ich wohl leben. Nicht wahr? Jeder kann mal ein wenig egoistisch sein. Ich glaube langsam sie werde ich mit am meisten vermissen von allen Menschen. Aber nur irgendwie. Ich muss hier weg. Weg. Weg Weg. Hier gehe ich kaputt und das weiß ich auch.  Ich freue mich schon so. Morgen kommt der Gang zur Post!!! Ich schwöre!
xx
Janna


 Endlich bin ich dort angekommen:

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