Freitag, 25. Januar 2013

Never be younger than you are at this very moment


It's amazing. AMAZING. Die beste Zeit unseres Lebens. Aufregend. Bewegend. Neu. Verrückt. Jetzt sind wir jung. Jetzt sind wir frei. Bald ist alles vorbei. Aber willst du wissen wie es ist für mich? Es ist bewegend und erlebend. Es ist melancholisch und nichts anderes. Die letzten 12 Jahre unseres Lebens liefen in Bahnen. Wir wussten wie das morgen ist,  die nächste Woche, und das nächste Jahr. Alles war gleich. Jetzt stehen wir so kurz davor und ich wiß nicht was ich empfinden soll. Ist es genug? Wird es reichen? Schaff ich es? Wir machen nun so viel, das wir bei den Großen immer nur bewunderten. Wir hatten keine Ahnung wie es wird. Wir wussten nicht was es bedeutet. Wir sahen nur und dachten: Cool, das will ich auch. Nur noch 6 Jahre. Vier. Drei einhalb. Nur noch ein Jahr dann bin ich frei. Jetzt bin soweit und stehe kurz davor. Aber ich weiß doch sicher ... ich weiß nicht was ich will. Wir leben und wir atmen. Doch weiß ich wirklich nicht, was das alles soll. Das schlimme ist. Ich muss doch wissen. Ich muss und muss und muss. Jetzt aber mal konkret. Die professionellen Bilder hängen jetzt an der Wand und ich sehe mir sie an und denke nur ... Oh mein Gott. Wir sind Abiturienten. Mein Foto hängt da. Wie fühlt es sich an? Es ist wirklich melancholisch und verrückt. Irgendwie seltsam. Ich bin so stolz. Und zugleich macht es mir irgendwie Angst. Nicht mehr lange und dann ist dieses Bild alles was mir bleibt. Wir haben jetzt unseren künstlerischen Abend. Gestern war der erste Abend. Morgen der Zweite. Irgendwie finde ich es jetzt doch schade nichts gemacht zu haben. Es wäre schon schön gewesen, etwas beizutragen. Ein Teil davon zu sein. Jetzt ist es zu spät. Vielleicht ist es auch irgendwie ganz gut so. Alles sehen zu können und einfach nur genießen. Der Abend war wirklich nicht perfekt. Er hatte große Schwächen, schlechte Momente - aber auch großartige Stücke, wunderbare Künstler und humorvolle Anekdoten. Es ist schon irgendwie sehr amüsant. Dinner for one, Feuer Acts, unsere Lehrer vereppeln. So zB meinen Mathelehrer mit seinem bescheuerten Lerntagebuch und seiner monotonen Aussprache als Eisklotz, unser mit Muskelbepackten BL der geht wie ein Affe, unsere liebevolle, piepsstimmige andere BL und die verrückte Spanischlehrerin: IHR BEKOMMT EH ALLE KEIN ABITUR. Es war wirklich gut gemacht. Die Sänger und Tänzer waren etwas übertrieben viel, aber auch echt gut. Das Männerballet war echt süß. Bezeichnend, dass es überwiegend Jungs aus meiner alten Klasse waren. :D Paar der Videos waren auch humorvoll, durchaus aber auch ernst. Gut gut. Also. Nicht so genial wie der von den 13. Garantiert nicht. Aber doch ordentlich genug denke ich.

25065_475186579194453_986998309_n_largeEs sind wieder die Erinnerungen gekommen. Wie viele Menschen ich von denen die dort auf der Bühne stand kannte. Wie viel sie mir einmal bedeutet haben. Wie viel Vergangenheit wir einfach haben und wie wenig davon noch da ist. Verrückt nicht war? Meine ehemals beste Freundin hat etwas mit ihrem Diabolo aufgeführt und war richtig genial. Ich habe sie vor fünf Jahren damit anfangen sehen. Ich weiß noch wie oft es ihr runterfiel, wie oft sie es hochschmiss und wieder auffing und das war es. Ich weiß noch wie ich über sie lachte, wenn es ihr mal wieder misslungen war. Jetzt? Jetzt macht sie damit grandiose Auftritte und ignoriert mich. Was ist nur mit uns geschehen? Ich würde nie wieder ihre Freundin werden, es macht mich traurig, dass ich eine Feindin bin für sie, es macht mich traurig, das wir so viele Dinge haben, die uns verbinden ohne das es irgendetwas an unserer jetztigen Beziehung ändert. Das andere Mädchen. Ich habe mit ihr den Tanzkurs begonnen und sah sie stolpern. Jetzt macht sie Hip - Hop das ich nur denken kann: Wow - etwas extrem - aber echt spitze  - irgendwie. Was ist das. Es gehört zum erwachsen werden, oder? Jaja, der Abend hatte also auch seine traurigen Erinnerungsmomente für mich. Aber zum Glück eben nicht nur. Es gab auch viel viel zu lachen. 

Dann ist da diese Sache mit meiner besten Freundin. Die mich auf der einen Seite unendlich bedrückt, traurig und betroffen macht, aber mich auf der anderen Seite auch dankbar macht. Sie hat mir etwas anvertraut. Sie hat mir etwas von sich aus erzählt, etwas das sie ganz stark belastet, traurig macht und wirklich schlimm für sie ist. Etwas das sie kaum jemanden erzählt hat. Und mir hat sie es erzählt. Von sich aus. Ich wusste zwar nicht was ich sagen sollte, mehr als hohle Phrasen gingen nicht, ich versuchte für sie da zu sein. Ich hoffe es ist mir gelungen. Ich will ihr so gerne helfen. Ich will so gerne das alles gut geht. Aber ich kann nichts tun. Ich werde nicht schreiben was ihr Problem ist. Denn das wäre ein Verrat an ihr. Aber ... aber ich meine - es ist wirklich schön zu wissen, das sie mir genug vertraut um es mir zu erzählen. Morgen gehen wir dann in der größeren Stadt feiern. (Cocktailstrinken (ohne Alkohol)). Nächste Woche wollen wir zusammen zum Frisör und lernen wollen wir auch noch zusammen. Das ist es. Genau so habe ich mir Freundschaft vorgestellt. So und nicht anders. Ich weiß noch nicht ob es gut ist, aber ich weiß, dass es genug ist. Fast glaube ich sogar: diese Freundschaft kann halten. :) Und das ist etwas wunderbares für mich.

Heute gab es noch etwas schockierendes für mich.
Fünfte Klasse - Hausaufgabenbetreuung. Sie haben eine Deutscharbeit wiederbekommen. Ein Junge klang unendlich verzweifelt, war fast am heulen, sprach von dem starken Druck seiner Eltern, das sie nicht mit ihm lernen würden, aber ihn für Fehler bestrafen indem sie nicht mehr mti ihm reden. Das sie ihm bei schlechten Noten Fußball verbieten würden etc. Es klang echt fürchterlich und traurig. Er sprach nicht mit mir und ich war mir nicht sicher ob ich etwas sagen sollte. Ich entschied mich dagegen überlegte mir aber schon mit der Lehrerin zu reden. Es war wirklich extrem. Aber dann sagte er etwas das mich ernsthaft an allem zweifeln ließ. Er sprach davon "Selbstmord zu machen". Aus dem Fenster zu springen, zu beenden. Er geht in die fünfte Klasse und will sich wegen Noten umbringen. Ich war so dermaßen geschockt ich starrte ihn nur an. Aber auch da sagte ich nichts. Was hätte ich auch sagen können. Ich habe dann mit der Lehrerin geredet und sie meinte sie kümmerte sich drum. Ich hoffe es war die richtige Entscheidung.

Was ist nur mit unserer Gesellschaft los. Sollte jung nicht jung bleiben?



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xx
Janna

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