Dienstag, 7. Februar 2012

Das Kind in meinen Augen ....


"Schau mich an ... Das Kind in deinen Augen ist verschwunden!"
"Ja. Ich werde niemals mehr ein Kind sein."

Rebecca Musical - Kein Lächeln war je so kalt


Wisst ihr noch, wie wir als Kinder Buden bauten und uns in ihnen sicher fühlten, wie nirgendswo sonst. Außer vielleicht auf Papas Arm? Wisst ihr noch wie wir uns freuten als der erste Schnee fiel und die Welt wie verzaubert aussah? Ich wollte immer die erste sein, die die Schritte im Garten machte und den Schneeengel der unser Haus bewachte. Wisst ihr noch, wie wir Höher und Höher schaukelten trotz der Warnung unserer Mütter, wir könnten herunterfallen? Wir hatten keine Angst vor dem Fall, schließlich wollten wir den Überschlag ins Reich der Feen machen. Wisst ihr noch als wir die Augen schlossen und uns eine ganz neue Welt offenbart wurde, und nicht die gähnende schwarze Leere der Welt?

Wir lassen etwas zurück, wenn wir erwachsen werden. Etwas Wichtiges. Etwas das zu uns gehört, und das in dieser Welt keinen bestand mehr hat, weil in ihr kein Platz mehr ist. Mein erste Gedanke war, als ich den Schnee fallen sah, war: Oh mein Gott, nein.  Ich gehe nicht mehr raus, wenn es nicht unbedingt sein muss. Schaukeln? Wann habe ich mich zuletzt getraut höher zu Schaukeln als meine Füße weit sind? Ich weiß es nicht mehr? Wann begannen mir die Schreie der Kinder in den Fluren lästig zu werden, und wann habe ich vergessen den Tag als ein Abenteuer anzusehen? Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß es nicht mehr. Wann hat die Insel auf meinem Schulweg aufgehört eine Insel zu sein? Das ist das Schlimmste. Nicht, dass es für mich nicht mehr wichtig ist, sondern das ich vergessen habe, wann es unwichtig geworden ist. Warum muss es so sein wenn wir erwachsen werden? Wir klammern uns an andere Dinge, vielleicht auch an unsere Kindheit, aber bekommen die Essenz des Seins doch niemals wieder? Ist es das, was wir lernen, wenn wir erwachsen werden? Zu vergessen?
Es wäre schade, wenn es so wäre findet ihr nicht auch?
Ich habe wirklich das Gefühl in den letzten beiden Wochen etwas zurück gelassen zu haben. Ich glaube, ich werde langsam wirklich erwachsen. Ein Stückchen zumindest. Ich überwinde endlich Schatten, die mich stets gefangen hielten und vielleicht beginne ich sogar sie zu besiegen. Vielleicht.
Aber muss das bedeuten, alles hinter sich zu lassen? Vermutlich. Erwachsen werden? Und doch immer Kind bleiben. Ein Traum, den nicht mal Peter Pan verwirklichen konnte.


Vielleicht werde ich aber auch irgendwann wieder die Prinzessin sein, die mit Mut durch die Straßen läuft und sich nicht drum kümmert was die anderen sagen. Vielleicht schaffe ich es, das Kind in mir auf andere Weise zu bewahren. Ich muss es ja nicht bleiben, aber sich an es zu erinneren, das ist wichtig. Vielleicht ist es gestorben, aber die Scherben haben alle ihre ganz eigene Magie und diese Magie werde ich in meinem Herzen bewahren und werde es nicht vergessen, wenn ich einmal Kinder habe. Meine Kinder werden nicht das Leid durchleben müssen, wie ich es tat. Meine Kinder können ihre Kindheit solange behalten, wie sie es wollen. Sie sollen sich nicht von der Gesellschaft verbiegen lassen und zu früh aufhören, die Bücher zu lesen, die sie lieben, nur weil andere Kinder sagen, das sei etwas für Babys. Sie sollen nicht aufhören an den Weihnachtsmann zu glauben, nur weil andere sagen, es gibt ihn nicht. Sie sollen aufwachsen, als wäre die Welt dort draußen nicht schrecklich und böse, sondern der 100 Morgen Wald, ohne ein Leid.
Dafür werde ich sorgen. Ich kann sie nicht vor der Welt beschützen, aber ich kann ihnen ihre kleine Traumwelt schaffen, in diese zurückkehren können wan immer sie wollen.
Denn, wenn sie da sind, ist mein Märchen wahr geworden und ich kann die Prinzessin sein, die immer für sie da ist. 
 Die Farben müssen nichtaus unserem Leben verschwinden
nur weil die schrecklichen Erwachsenen es so wollen.

Ich für meinen Teil bin jetzt ein Stückchen erwachsen geworden, aber werde für das Kind in meinem Herzen für die Erinnerungen kämpfen.

Morgen begleite ich die Journalistin zu einem Auftrag und danch übernehme ich meinen ersten eigenen. Gott bin ich aufgeregt. Ich hoffe, ich hoffe, ich hoffe es klappt.
Wünscht mir Glück, es ist schließlich der erste Sprung über meinen Schatten und in ein neues Leben

xx
Janna

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