Freitag, 26. Juli 2013

Unzufriedenheit!


 Die Welt. Das Leben. Die Liebe. Der Schmerz. Die Zukunft. Ich wollte so viel sein. Ich habe so viele Träume und so viele Pläne und das Schlimmste ist: Ich stehe so kurz davor das zu erreichen wovon ich geträumt habe: Ein selbstständiger Mensch zu werden. Mich zu lösen. Frei zu sein. 

Wieso fühl ich nichts? Ich habe Angst mich zu verlieren. Ich habe Angst vor mir selbst und vor dem was aus mir geworden ist. Ich schäme mich für mich und für meine Gedanken. Für meine Faulheit und für all das Schreckliche, was ich tue ... im Grunde gar nichts. 

Unzufriedenheit!

Die Frage ist einfach nur: Warum?
Ich bin doch da wo ich immer sein wollte ... ohne schon alles erreicht zu haben was ich immer wollte. Ich bin dabei und ich sollte dabei glücklich sein? Liegt es an dem verdammten Warten? Aber ich könnte mich so gut vorbereiten. Vorbereiten. Kochen. Waschen. Bügeln. Englisch. Ich sollte damit anfangen zum Teufel. Ich wiederhole mich, ich weiß. Ich lasse es wie immer auf mich zukommen. Aber dieses verdammte Mal könnte genau das in die Hose gehen und das bei meinem Traum. Was ist nur verkehrt mit mir? Was ist nur falsch. Will ich unbedingt unglücklich sein? Habe ich mich schon so daran gewöhnt, dass ich irgendwie danach suche, damit ich in Selbstmitleid. WARUM? 

Was ist nur los mit mir. Haben die Schatten, die ich besiegt zu haben glaubte, mich doch bekommen und zerstört. Bin ich nicht mehr was ich immer wollte. Wieso kann ich nicht werden was ich will? Ich möchte Schreiben und nicht mehr nur von den Geschichten reden, die ich angeblich schreibe. Ich möchte die Fotos mache, für die ich mich angeblich interessiere. Ich möchte Englisch lernen, was ich schon so lange wollte. Ich sollte Kochen, Waschen und Bügeln lernen. Stattdessen sitz ich vor dem Laptop als Fernsehersatz und glotze sinnlosen Scheiß. MAN. ICH HASSE MICH. Ich bin süchtig. Süchtig mich zu betäuben. Süchtig danach nicht denken zu müssen. Süchtig danach nichts zu tun. DAS MUSS ich verflixt nochmal ändern. 

xx
Janna

Donnerstag, 25. Juli 2013

Wenn die Angst die Freude durchbrechen würde ...









Im Moment ist das alles so eine verflixte Wartezeit und ich bin einfach nicht in der Lage sie sinnvoll zu nutzen. Ich hänge zu Hause rum. Schlafe, schaue Fernsehn, schlafe, esse, langweile mich und überlege wie ich weiter machen soll. Ich sollte so glücklich sein wie nie zuvor in meinem Leben. Ich habe so viel Zukunft, ich habe alll das was ich mir immer erträumt habe. Ich bin endlich alles los geworden, was mich so sehr runtergezogen hat und dennoch ... dennoch. Ich bin nicht mich los geworden. Ich bin immer noch ich. Faul, unzufrieden, verletztlich und meckernd. Wie kann ich also etwas verändern wenn ich mir mal wieder selbst im Weg stehe? Ich sollte meinen Sprichwörtlichen Arsch endlich hochbekommen und etwas tun. Und wenns nur darum geht zu lernen wie man bügelt. So schwer sollte das doch für mich nicht sein, oder? ODER? 

Sei es wie es sei. Ich fange morgen an. Ich schwöre. Morgen. Morgen. Morgen. 

Mit den Beiden Mädchen habe ich mich wieder vertragen, wenn mich auch große Zweifel plagen, ob dass die richtige Entscheidung war. Ja, ich vermisse sie. Ja, ich vermisse es mit ihnen zu reden, zu lachen und uz schreiben. Ich vermisse es zu wissen, dass da jemand ist. Aber dennoch ist das große und ganze etwas, dass ich nicht einfach so weg wischen kann. Dieses komische Gefühl, dass doch nicht alles ok ist. Dieses Gefühl, dass mir ganz eindeutig sagt: Es ist kaputt, schief gelaufen und unreparierbar. Ist es dumm es trotzdem versuchen zu wollen? Ist es das Richtige das miese Gefühl zu ignorieren, weil die Sehnsucht nach dem was ich mir so sehr wünsche einfach zu groß ist. Ich habe in den letzten Jahren so viele Freundschaften beendet, aus Stolz, Egoismus und Verletzlichkeit. Aber bei diesen Beiden möchte ich das nicht. Ich will es einfach nicht. Egal wie verkehrt das auch sein mag. Ich bin berreit in die nächste Runde zu gehen und zu schauen, was auf mich zukommt. Ich bete dass es etwas Gutes ist. Ich hoffe, dass es wieder normal werden kann. Wenigstens muss ich dann nicht mit einem schlechten Gefühl nach England starten. 

Obwohl ich mir schon die Frage gestellt habe, ob verbrannte Brücken nicht vielleicht der bessere Weg gewesen wären. Ein neues Leben. Leben. Leben. Mein Traum, weißt du noch Janna? Das worauf ich schon seit einer halben Ewigkeit freue. Ich kanns kaum erwarten. So sollte es zumindest sein. Die Wahrheit? Ich fühle nichts. Nichts. Nichts. Vielleicht weil ich mal wieder nichts tu. Und einfach ich bin. Das ekelhafte, tatsächliche, wirklich Ich, dass ich nun mal bin. Aber vielleicht wird es an der Zeit genau das zu ändern. Wenn ich morgen einen Zeitplan erstelle? Wenn ich morgen um punkt neun Uhr aufstehe? Wenn ich den Laptop zur Seite lege, mein Bett mache und mich den ganzen Tag nicht reinlege? Kann ich mich dann so fühlen als würde es endlich los gehen? Als würde ich mich freuen und mir keine Sorgen machen müssen? Wenn die Angst die Freude durchbrechen würde und nicht die Gleichgültigkeit? Das wäre schön. Ich kanns versuchen.

xx
Janna





Samstag, 20. Juli 2013

Never be my king

Ich such nach Hass für dich,
doch irgendwie ist alles still,
Ich hab von dir gelernt - vorallem wie ich nicht sein will!
Auch wenn du fehlst, es fehlt mir nichts.
Auch wenn du gehst, es fehlt mir nichts!

Es fehlt mir nichts!
 

Es fehlt mir nichts!

Wir machen so vieles falsch,
doch ich kann's nicht verstehen
 
 Wir konnten noch nie reden,
du sprichst meine Sprache nicht.
Ich such nach Hass für dich,
doch irgendwie ist alles still,
Ich hab von dir gelernt - vorallem wie ich nicht sein will!
 
 Da war er wieder. Der große Streit. Der nie endenwollene Streit und dieses Mal hat er wieder die nächste Stufe erreicht. Wie soll es nur weitergehen? Ich kann so nicht mehr leben. Selbst wenn ich genauso Schuld bin wie er ... ich kann nicht mehr weiter machen. Es sind nicht mal mehr zwei Monate und doch kommt es mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Solange ich denken kann wünsch ich mir weg zu kommen von diesen Menschen, die mir nur weh getan haben. Heute hat er mir eine Packung Tostbrot ins Gesicht geworfen und nur noch gemeint andere hätten mich schon verprügelt wie ich mich benehme. Und da fragt noch jemand wieso ich nicht weiter machen kann? Ich ertrage die Beschimpfungen nicht mehr, ich ertrage die Wut nicht mehr und noch weniger ertrage ich was dieser Mann aus mir machen kann, wozu er mich bringen kann und was für Worte aus meinem Mund kommen. Ich mag mich selbst nicht mehr, wenn ich in seiner Nähe bin. Ich will mich nicht mehr schämen müssen, ich will mich nicht mehr selbst hassen und ich will ihn nicht ändern müssen - aber es  geht nicht mehr. Ich kann so nicht mehr leben. Man kann Probleme nur lösen, wenn beide Parteien es wollen und er will es nicht. Er versucht nicht mal zu verstehen was das aus mir macht  - was das tief in meiner Seele alles anrichtet. Es ist nicht nur seine Schuld auch meine. Aber wenn mein erste Gedanke, wenn mir eine Toastbrotpackung mitten ins Gesicht schlägt ist: "Wow tut Toastbrot weh" ist und nicht "Wie konnte er das tun"; sollte mir das nicht zu denken geben? Sollte mir das nicht zeigen, wie kaputt das alles hier schon ist. Ich wünsche mir so sehr, dass das Verhältnis zu meinem Dad wieder besser wird, aber ich weiß, dass das nur mit Abstand geht. Nur wenn wir so wenig wie möglich miteinander reden und so weit voneinander entfernt sind wie möglich, nur dann können wir vielleicht ein gutes Verhältnis zueinander aufbauen. 

Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Ich will nicht, dass in den letzten zwei Monaten alles zerstört wird, was noch  geblieben ist. Aber wie um Gottes Willen soll ich das verhindern. Wir sind alle einfach schon viel zu kaputt um noch irgendetwas retten zu können?

xx
Janna
 

Mittwoch, 17. Juli 2013

Unendlichkeit

Seht ihr das Mädchen, dass im Badelmantel und mit Hochsteckfrisur vor ihrem Spiegel sitzt und sich Minutenlang  selbst anstarrt. Sie weiß wie lange sie sich auf diesen Abend gefreut hat. Sie weiß was er ihr so lange Zeit bedeutet hat. Jetzt sieht sie sich im Spiegel und sieht dasselbe Mädchen, das sie immer war. Sie ist nicht auf einmal besonders geworden. Sie strahlt nicht vor Glück, sie ist nicht befreit oder wunderschön. Sie ist immer noch Teil der Schatten. Aber sie weiß auch, dass sie sich ins Licht gekämpft hat. Deswegen kann sie auch Lächeln und fast so etwas wie ehrlich Freude empfinden, wenn sie sich im Kreis ihrer Freunde befindet. Sie weiß, dass sie nun alles verändern wird und deswegen schaut sie sich im Spiegel an: Um sich daran zu erinnern, dass sie noch immer dieselbe, kleine, verängstigte Janna ist, die um ein kleines bisschen Glück kämpft und es nun endlich fast erreicht hat. Sie greift nach ihrem Kleid und lächelt, weil sie weiß, dass es ein schöner Abend sein wird.


 Das hier ist ewig,ewig für heute
Wir steh'n nicht still, für eine ganze Nacht
Komm ich trag dich,durch die Leute
Hab keine Angst, ich gebe auf dich Acht
Wir lassen uns treiben, tauchen unter, schwimmen mit dem Strom
Dreh'n unsere Kreise, kommen nicht mehr runter, sind schwerelos

An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns so viel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht


Every Day
Das war er also. Der Abiball. Das Ereignis auf das ich mich gefreut habe, seit ich aufs Gymnasium gekommen bin. Es klang so sehr nach all dem wovon ich schon immer geträumt habe. Festliche Kleide, schöne Musik, großartige Stimmung und die Gewissheit, dass bald alles vorbei sein wird. Es war der letzte Abend. Das letzte gemeinsame mit den Leuten, zu denen ich so lange gehören wollte. Der letzte mit den Leuten, die ich so sehr gehasst habe. Der Letzte mit all den Menschen, von denen ich schon lange weg wollte. Vielleicht auch der Letzte mit den Menschen mit denen ich mich hätte auch anfreunden könne. Aber wie es auch ist - ich weiß das es jetzt endlich neu beginnen kann und das macht mich trotz allem sehr glücklich. Egal wie es ist: Ob ich einen Ort voller verpasster Chancen oder mit mangelnden Chancen verlasse - jetzt beginnt mein Leben. Ich weiß, dass es gut und zwar besser werden wird. Ich bin zuversichtlich - der Abend hat es nur verstärkt. 

Selbst wenn ich sie alle nie wieder sehen werde - es ist ein Abschnitt meines Lebens und jetzt beginnt ein Neuer also konnte ich nicht traurig sein - dafür aber den Abend genieße: Ganz nach dem Motto: Lebe den Tag und genieße den Moment.
Haare machen; war nicht so gut. Ich hätts ahnen können - die Frisöse war gelinde gesagt: Eingefahren. Vielleicht kann sie schön Haare schneiden - aber spontan Frisuren machen? Nicht wirklich. Bei mir war es ok, aber lange nicht so gut wie ich es gerne gehabt hätte. Von vorne sah es gut aus, von hinten war es eine halbe Katastrophe und schminken konnte sie uns auch nicht. Also ein Fiasko. Aber mein Gott - es ist nicht wie ich sonst immer dachte die Welt untergegangen. Ich habs selber gemacht und war bestimmt nicht der schönste Mensch im Raum, aber ich hatte alles wie ich es immer wollte: Ein langes hübsches Kleid in einer genialen Farbe, und hatte Freunde, die mit mir tanzten und lachten. 

Mit meiner besten Freundin habe ich nicht ganz so viel Spaß gehabt, weil es wie immer war, wenn ihr Freund dabei war. Aber schön ist es trotzdem gewesen. Auch mit ihr. Als wir eingelaufen sind, die Scheinwerfer auf uns gerichtet und ich wusste: Dieser Abend gehört uns - habe ich mich zum ersten Mal besonders gefühlt. Der Tanz war lustig, weil nichts geklappt hat. :D Ich habe mit einer meiner Freundinnen getanzt und bin mit ihr auch eingelaufen. Das war nicht so optimal, aber ich glaube es wäre schlimmer gewesen mit einem mir fremden Jungen zu tanzen. Disco Fox zu einem mir unbekannten Lied, wie hätte es anders sein können als amüsant. Besonders gut fand ich den Fotografen an diesem Abend ... ich habe viele wunderbare Fotos machen lassen (sogar mit meinen Eltern, nebeneinander!!) und mit meinen Freunden. Auch wenn ich viele von ihnen nicht mehr sehen werde, so werden sie mir doch immer in Erinnerung bleiben. Als die Menschen, die meine Schulzeit irgendwie erträglich gemacht haben. Als die Menschen, die immer einen Platz, wenn auch einen Kleinen, in meinem Herzen haben. Doch jetzt muss ich von vorne beginnen und einen Neustart wagen. ich freue mich schon so auf alles was kommen wird. Ich freue mich, dass es ein schöner Abend war. Ich bin nicht bis zum Ende geblieben, nur bis zwei, weil ich am anderen Tag arbeiten musste. Aber ich bin auch gegangen weil es sich im Laufe der Zeit zu einer Stinknormalen Partnacht entwickelte mit dem Unterschied, dass manche Mädchen lange Kleider trugen und vereinzelt noch Eltern zu finden waren. Doch der erste Teil war wenigstens in meinem Herzen das was ich mir solange erträumt hatte, deswegen kann ich jetzt mit frohem Herzen vorranschreiten. Der Abschlussball ist eine schöne Abschlusszeremonie. Die Ablösung mit reinem Herzen ist das wichtigste bei jedem Abschied und mir ist es hiermit gelungen zu gehen und vom alten los zu lassen. Jetzt fühle ich mich frei, unbeschwehrt und finde in mir drin die Kraft um weiter zu machen. 


"It's immortality, my Darlings"

Sonntag, 7. Juli 2013

Italienische Freude

Wer weiß, wie weit die Reise geht.
Lass los, damit der Wind uns trägt.

Das ist so leicht, so leicht.
So leicht, so leicht.
Komm, nimm meine Hand und lass dich darauf ein.
Es gibt nichts zu verlieren.
Komm wir lassen uns falln.
Für den Augenblick einfach nur glücklich sein.

Das ist so leicht, so leicht.
So leicht, so leicht.
So leicht, so leicht.

Bei den Abientlassungsfeiern haben sie einen Spruch genannt, der mir mal wieder meine Lebenssituation vor Augen geführt hat, die auf mich zutrifft, die so Klischeemäßig und wahr ist und auf den ich schon vor Jahren gestoßen bin:  
An den wichtigsten Scheidewegen im Leben stehen keine Wegweiser.
 
Mutter hat mich damals auf die Idee gebracht mit der Jugendarbeit bzw. sie hat das getan was sie immer getan hat: Mir die Anweisung gegeben zu etwas dass ich sowieso gerne machen würde. Warum wollte ich das unbedingt? Was war das Ziel? Ich wollte mit Kindern arbeiten. Ich wollte Kindergruppen leiten, bei Ferienspielen mitmachen und vor allem wollte ich dann irgendwann mal auf die großen Freizeiten mitfahren. Mein Jugendleiter hat mir das immer und immer wieder verweigert. Meiner besten Freundin ist es erlaubt worden von ihrem Jugendleiter. Sie freut sich seit Weihnachten darauf nach Italien zu fahren. Ich war nicht neidisch, nein, dies Mal wirklich nicht, ich habe mich für sie gefreut. Ich hatte England. Das war genug. Ich würde schließlich zu dieser Zeit Geld verdienen. Aber das war nun mal bevor sich die Arbeit als Katastrophal heraus gestellt hat. Das war bevor ich festgestellt habe, dass ich es einfach nicht konnte. Vor allem: Nicht will. Ich habe diese acht Stunden damit zugebracht mir das Geld und die Möglichkeiten vorzustellen. Aber das hat auch kein Stück wirklich geholfen. Deswegen ist in meinem Herzen die Entscheidung schon lange lange gefallen. Mit meiner besten Freundin in den Urlaub zu fahren ... Kinder zu betreuen ... Italien kostenlos. Wow. Ähm. Ja, doch. Geld ist wichtig aber diese Erfahrungen werden niemals wieder kommen. Diese wunderschönen Momente voller Glück können wir nie wieder erleben, während ich ohne Geld schon irgendwie überleben werde. Ich meine ... irgendwie wird es schon funktionieren. Irgendwie.

Job oder Urlaub? Geld oder Unendlichkeit? Die Entscheidung ist gefallen <3

Deswegen werde ich mich für Italien entscheiden und ich freue mich sehr sehr darauf. 

xx
Janna


Samstag, 6. Juli 2013

ENTLASSUNG


Das war es also. Unsere Entlassungsfeier. Jetzt habe ich das Abiturzeugnis in der Hand. Ich habe es hinter mir. Ich habe es geschafft. Es ist garantiert nicht das beste Abiturzeugnis dieser Welt. Es ist nicht die hübscheste, tollste, klügeste oder traumhafteste Abiturientin. Aber ich bin jetzt endlich weg von dem Ort, der mir so viel Trauer, Schmerz und Angst gegeben hat und so wenig andere Sachen. Die Reden waren durchwachsen, Fotos habe ich viel zu wenig gemacht und alles war so schnell vorbei. Es klingt immer so großartig, so fantastisch - bei anderen wirkt es immer so besonders. Aber als ich selber da saß und die Reden hörte schweiften meine Gedanken ab, schweifte ich immer wieder zu unwichtigem Zeug zurück. Ich weiß kaum noch was die Schulleiterin, der Bürgermeister, unsere Lehrer, unser Jahrgangssprecher. Jaja, was gibt es zu sagen. Jetzt geht das Leben los los los. Ich habe solange darauf gewartet und jetzt ist es soweit. Mit vielen großen Worten ist es heute klar geworden: Die Schule ist vorbei. Die längste Zeit meiens Lebens habe ich in diesem  Gebäude verbracht, so viele Stunden dort gelangweilt, angst gehabt, verzweiflung, aber auch  gelacht und glücklich gewesen, wenn auch nicht so häufig
Die Schulleiterin war wie stes sehr verpeilt, hat von sechs Klassen gesprochen, Namen falsch ausgesprochen und ellenlang am Thema vorbei geredet. Der Bürgermeister: Große Worte nichts dahinter und unser BLs warenn niedlich aber nicht überragend. Unser Schülersprecher hat Phrasen abgelassen, kam aber wenigstens souverän rüber. Und das Händeschütteln ging ganz insgesamt auch viel zu schnell vorbei - es war nicht DER Moment. Es fühlte sich nicht wie eine Befreiuung an. Kann ich überhaupt noch normal empfinden? Kann ich nochmal glücklich sein? So wirklich richtig lange? Obwohl alles so gut läuft und das passiert, was ich mir seit Jahren erträume ... ich bin nicht zufrieden. Was will ich eigentlich? Was nur? 

Aber keine bösen Worte an so einem Tag. Denn insgesamt war es schon gut. Ich war sogar extra beim Frisör und habe mir verschwendeterweise eine Frisur machen lassen, die gar nicht schlecht aussah. Sondern ausgesprochen gut, wie ich finde .) Nur leider war es etwas too much. Aber das bin ich und deswegen ist es nicht schlimm. Meine beste Freundin, ihre mutter und ihr Freund waren dann später mit uns zusammen essen. Das war eigentlich ok, wenn auch etwas angespannt. Wir hatten daheim vor der Abiturentlassung wieder einen riesigen Krach. Mir war wirklich zum heulen zu Mute als wir ankamen und Dad hat sich wieder einfach nur angestellt. Vor allem über seine Klamotten haben wir gestritten. Vergessen wirs. 

Ansonsten bin ich echt ok drauf. Es ist alles in allem ein wirklich gutes Gefühl das Zeugnis endlich sicher in der eigenen Tasche zu wissen. Nächste Woche dann der Abiball. Ich bin gespannt wie es wird. Bestimmt gut :) Gaaaanz bestimmt :D

Freitag, 5. Juli 2013

Die zu harte Arbeit

Ich habe über diesen Job einfach nicht ausreichend nachgedacht. Beworben um meine Mutter still zu halten. Gefreut als ich angenommen wurde, weil mich überhaupt mal jemand genommen hat. Begeisterung als ich die Bezahlung pro Stunde erfuhr. Aber über die Arbeit ansich habe ich nicht eine Sekunde nachgedacht. Oder zumindest nicht allzu lange. Ich habe es verdrängt. Nur das hat mich jetzt, am zweiten und dritten Arbeitstag dann eingeholt. Die Arbeit ist hart, acht Stunden am Stück Bücher schleppen, packen, bücken, ziehen, zählen und das alles immer und immer und immer wieder. Richtig fürchterlich. Es hat mir Kreislaufprobleme verursacht. Ich konnte nicht mehr. Ich habe abgebrochen. Es ging nicht anders ... ich habe Angst da wieder hinzugehen. Ich schaff das einfach nicht. Ich fühle mich unglaublich fertig, erledigt und erschöpft und ich bin mir sehr sicher, dass ich das sicher niemals durchstehen kann. Keine zwei Monate. Ich weiß nicht wie es wäre wenn ich das den Rest meines Lebens machen müsste. Ich kann es jedenfalls nicht weiter machen. Ich würde am liebsten einfach aufgeben und mich verstecken. Ich habe da so große Angst vor. Und es macht mich kaputt. Die Füße tun mir weh, der Rücken tut mir weh, mein Kopf tut mir weh und mein Geist verödet da drin, mal ganz abgesehen davon, dass ich verdammt früh aufstehen muss und das Problem mit dem Auto - was wieder mal nur Stress mit meinen Eltern bedeutet hat.

Das Einzige was positiv ist, dass sind die Kollegen. Die sind alle sehr sehr freundlich und hilfsbereit. Ich könnte mir sogar vorstellen mich mit einem dieser Mädchen, die da wie ich als Aushilfe arbeitet, anzufreunden. Aber Kollegen machen die Arbeit nicht wesentlich besser. Ich muss trotzdem alleine B-Titel packen, C-Wannen einräumen und A-Titel sammeln. Also was soll ich tun? Das Geld, das Geld wäre so wichtig. Aber wenn die Arbeit mich kaputt macht? Was wenn die Arbeit einfach nichts für mich ist? Was wenn ich aufgebe? Was geschieht dann? Ich gebe auf. Ich bekomme kein Geld. Ich scheitere bei der ersten richtigen Prüfung meines Lebens. Pah. Mal schauen.

Dafür habe ich ein anderes Angebot. Ein Italien-beste Freundin-Angebot <3

xx
Janna