Schütze dein Gesicht,
vor dem grellen Tageslicht.
Denk an nichts mehr was die Seele traurig macht,
und höre nur noch die Musik der Nacht.
vor dem grellen Tageslicht.
Denk an nichts mehr was die Seele traurig macht,
und höre nur noch die Musik der Nacht.
Schließ die Augen und gib dich deiner Sehnsucht hin.
Flieh weit fort vor dem Zweifel und dem Tag.
Schließ die Augen und schweb im Geist davon,
und verlier dich in meiner Dimension.
Flieh weit fort vor dem Zweifel und dem Tag.
Schließ die Augen und schweb im Geist davon,
und verlier dich in meiner Dimension.
Wieso schreibe ich nichts? Wieso fehlen mir die Worte, obwohl doch so viel geschieht. Obwohl doch so viel schief geht. Obwohl doch ... ich weiß es nicht; keine Ahnung ... alles gut läuft? Ich habe immer noch Probleme mich gut zu fühlen. Aber wenigstens gibt es immer noch die kurzen, kleinen Glücksmomente.Es sind kleine Schmetterlinge, die weg fliegen sobald ich versuchte sie festzuhalten. Es gibt Tage, da fühle ich mich wie an einem heißen Sommertag. Glücklich. Doch im nächsten Moment bin ich wieder im kältesten Winter. Die Selbstmordgedanken sind weg. Aber der Unglücksschatten noch immer da. Was ist also die Antwort auf die Frage: Wie geht es dir?
Aber für ein Tagebuch ist das alles wohl nicht konkret genug, hmm? Ich werde es in ein paar Jahren lesen und keine Ahnung mehr haben warum ich mich so gefühlt habe. Warum ich so verzweifelt, unglücklich, fröhlich und hoffnungsvoll war. Womit soll ich also beginnen während ich darauf warte, das ich besser bin als ich es bin?
Die vergangene Woche war äußerst intensiv. Ich wollte so unbedingt zu diesem Musical. Ich wollte es so so so so sehr. Diese Musical Gala. Ich meine wow - Pia und Uwe live zu sehen. Ich habe es mir so wundervoll vorgestellt. Diese beiden Menschen haben mir zu einem Zeitpunkt in meinem Leben Kraft gegeben in dem ich wirklich am Ende war. Ihre Stimmen, ihre Stärke und ihre Intensivität haben mich gerettet. Ich bewundere sie vielleicht nicht als die Menschen, die sie sind, aber ich bewundere sie für das was sie den Menschen geben. Ich hatte gehofft, das dieser Tag irgendetwas verändern würde oder könnte. Nun. Und dann fiel der Schnee. Aber wisst ihr was? Es berührte mich nicht. Es ... es war mir nicht egal und ich war traurig - aber nicht einmal annähernd so verzweifelt wie ich es bei so viel geringeren Sachen schon gewesen bin. Es drängt sich die Frage auf: Was ist aus mir geworden? Nun ja. Ich habe wirklich darüber nachgedacht einfach aufzugeben. Es sein zu lassen. Zu verzichten. Ich habe mir in dieser leidenenden Rolle sogar irgendwie gefallen. Krank, nicht wahr? Vielleicht. Meine Mutter war hartnäckiger. Sie setzte sich durch und es war ja nicht so, das ich nicht auch wollte. Mir gefiel der Gedanke nicht, das ich Schule schwänzen musste. Mir gefiel nicht, das ich lügen musste. Mir gefiel der Stress nicht. Mir gefiel nicht die Zeit mit meiner Mutter verbringen zu müssen. Aber irgendwie hatte der Gedanke Pia & Uwe live zu sehen dann doch noch einen viel zu großen Reiz auf mich ausgeübt. Nun wir sind gefahren. Nun es war ein wundervoller Abend. Es war beeindruckend.
Aber wie alles im Leben war auch das irgendwie enttäuschend. Wundervoll. Aber enttäuschend. Ich konnte vom Platz aus die Gesichtsausdrücke nicht erkennen. Irgendwie wirkte das ganze Programm etwas ... gestellt. Ich meine klar, dass war es auch. Aber es war anders. So als ob die ganze Sympathie, die ganze Freundschaft etc. die man eigentlich bei ihnen erwarten würde, die ich erwartet habe, weil ich die Videos mit ihnen wieder und wieder und wieder angeschaut habe genau das ausströmten, nun, die war nicht da. Es wirkte so falsch. Ich wusste das beide älter geworden sind. Ja mein Gott, Uwe ist ziemlich dick geworden und Pias Stimme bricht an manchen Stellen, Uwes noch schlimmer. Aber dennoch haben sie mir doch geholfen. Trotzdem hat es mich nicht verändert sie live zu sehen. Was habe ich auch erwartet? Eine Erläuchtung. Ach keine Ahnung. Trotzdem war es ingesamt ein schöner Abend mit guten Liedern. Vor allem natürlich das Ende. Mit den Elisabethliedern. Ich habe die Augen geschlossen als Pia sang. Und es war als wären nicht 20 Jahre vergangen seit sie es das erste Mal gesungen hat. Es war wie damals und es hat mich vom Hocker gerissen. Für diesen kurzen Moment habe ich mich gut gefühlt. Es war schön und viel zu schnell vorbei. Sie hat nicht umsonst Standing Ovations bekommen. Während bei Uwe nur geklatscht wurde. Ich mag Uwe auch. Aber bei ihm ist das Alter deutlicher, was an sich nichts schlimmes wäre, schlimm ist nur das er es nicht zu merken scheint. Aber nun gut. Er hat es trotzdem wunderbar gemeistert.Ich wollte eigentlich ein Autogramm, konnte meine Mutter sogar beim Schnee zum Bühneneinang bringen, aber leider sind sie nicht gekommen. Absolut traurig. Nicht einmal eine wertvolle Erinnerung habe ich von ihnen.
Das Schlimme war der Tag danach. Ich musste viel viel viel zu früh aufstehen okay. Dann habe ich mich für einen späteren Zug entschieden, weil ich zu faul war zwei Mal umzusteigen. Der größte Fehler meines Lebens. Bis zu der Umsteigestelle habe ich es geschafft, dann wurde mein nächster Zug wegen des Schnees abgesagt. Ich hätte zur Schule gemusst verdammt nochmal. Stattdessen musste ich eine Stunde am kalten Bahsnteig auf den weiteren warten, nochmal umsteigen und der Zug hatte dann auch nochmal schöne zwanzig Minuten Verspätung. Kalt. Dann musste ich mir beim Arzt auch noch Blut abzapfen lassen für die Entschuldigung vom Arzt. Ich musste in der Schule krank spielen und bin dann wirklich irgendwie halb krank geworden. Fürchterlich. Naja ging dann einen Tag später wieder. Aber es scheint so als würden meine Lügen wirklich zu Wahrheiten werden. Hm. Gut, das ich selten lüge.
Damit wäre das Musical abgehakt als wäre es niemals gewesen. Ansonsten läuft mein Leben gut genug um den Rest verdrängen zu können. Nun ja. Eigentlich irgendwie nicht. Das Abitur rückt immer näher und näher. und näher näher näher. Es macht mir Angst. Angst. Angst. Mein Abitur wird so füchterlich schlecht. Maximal und nur mit viel Glück 1,9. Real gesehen eigentlich nur 10,5 Punkte. Ich hasse mich und meine Dummheit. Aber noch mehr hasse ich, dass ich es einfach nicht schaffe zu lernen. Habe mir Bücher gekauft und sie nicht angerührt. Fürchterlich. Gott, was soll ich nur tun? Wie soll ich meine eigene Dummheit nur ertragen?
Geld habe ich auch nicht mehr. Eigentlich wollte ich eine Kamera kaufen. Von dem Freund meiner besten Freundin. Aber es geht nicht. Mir fehlen die Mittel. Pah. Arbeit läuft ok, aber nicht überragend. Zeitungsjob ist mehr sporadisch als alles andere. Ich habe jetzt eine Nachhilfeschülerin. Ja, tatsächlich. Angeblich möchte sie zwei Mal in der Woche Nachhilfe in allen möglichen Fächern. Aha. Nur das sie mir jetzt schon einmal abgesagt hat und irgendwie komisch ist. Sie scheint etwas niveaulos zu sein für eine sechstklässlerin. Aber ich bin bereit ihr eine Chance zu geben. Wenn ich nur endlich eine Stunde mit ihr abhalten könnte. Dann wüsste ich erstmal ob ICH überhaupt in der Lage bin ihr Nachhilfe zu geben. Denn da bin ich mir wirklich nicht sicher. Mir fehlen so viele Grundlagen. Ich kann sie mit ihr wiederholen. Aber ich weiß nicht. Die Verantwortung ist schon ziemlich groß. Sie vertraut mir und ich bin nicht überzeugt ob ich gut genug bin. Doch es sind immerhin 16 Euro in der Woche. Das ist schon eine Menge. Hmm.
Alles in allem passiert in meinem Leben viel und wenig. Alles in allem weiß ich was ich will und dann wieder nicht. Die meiste Zeit schlafe ich. Weil ich nur so der Realität entkommen kann. Ich kann in meinen Träumen glücklich sein und muss nicht nachdenken. Muss mich nicht fürchten. Muss nicht schreien, fluchen oder wegrennen. Wenn ich schlafe bin ich sicher. Nachts bin ich wach. Nachts bin ich sicher. Im Schutz der Dunkelheit. Tagsüber wo ich eigentlich lernen sollte schlafe ich. Wie kann das sein? Wo ist meine Disziplin? Wo ist sie nur? Ich BRAUCHE sie.
xx Janna
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