- Goethe -
Behavior is the mirror in which everyone shows their true image.
Das Betragen ist ein Spiegel, in welchem jeder sein Bild zeigt.
Ich habe mal gelesen, es kommt darauf an wie wir in Stresssituationen den Menschen, die wir lieben, begegnen - daran könnte man feststellen was für ein Charakter jemand ist. Tja nun. Ich habe ja schon vor einer weile festgestellt, dass ich das aller letzte bin. Aber das heute hat dem ganzen die Krone aufgesetzt. Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Wieso wird man alt? Wieso kann man nicht jung bleiben und sterben.
Ich hatte mich heute auf einen schönen Tag gefreut. Das Wetter war schön, ich hatte eine menge Aufgaben auf und war nur begrenzt Müde. Nein, ich war verdammt müde und habe überlegt ob ich schlafe oder nicht etc. Ich kam nach Hause. Es war nichts zu Essen da. Ok, war ja nicht schlimm. Habe ich Wasser aufgesetzt und bin in den Keller gegangen um die Wäsche aus der Maschine zu holen und mir eine Nudelsoße auszusuchen. Kaum bin ich unten angekommen klingelt oben das Telefon. Ich hetze wie eine irre nach oben und sehe, dass es mein Onkel ist. Ich hatte ihm am Abend eine Mail geschickt, ob er die Fotos für die Abizeitung noch machen könne, trotz seines Schlaganfalls und der Sache mit meiner Oma. Ich dachte cool, dass er so schnell zurückruft und nehme ab. Aber es ging nicht um die Bilder. Es ging um meine Oma, die gestürzt ist und wieder ins Krankenhaus verlegt werden musste ,ob Papa da sei oder ob ich ihn erreichen könne, weil ansonsten niemand dahin fahren könnte. Nein, mein Vater war nicht da. Er war arbeiten, Handy hat er da immer aus und es hätte viele Umwege gebraucht um ihn an den Hörer zu bekommen. Kurzschlussreaktion. "Ich kann hinfahren" Super. Ich stelle das Wasser ab und finde mich mit dem Fahrrad (!) in dem Pflegeding ein. In dem Glauben ich sitze da rum und beruhige sie, dass sie begreift, dass sie da morgen oder übermorgen verlegt werden muss. Pustekuchen. Heute verlegen, heute in die größere Stadt. Wäre gut wenn da jemand bei wäre. Ja Prima. Hundert Leute, die mich irgendwelche Sachen zur Krankheit meiner Oma fragen, die ich nicht beantworten kann, weil ich immer nur die Versionen meines dramatischen Vaters bekomme und davon auch immer nur die Hälfte. Dann meine Oma, die immer wieder aussetzer hat und mich am Ende sogar dafür BEZAHLT hat das ich gekommen bin? Was glaubt sie bitte eigentlich? Und dann erzählt sie ständig wie toll ihre Enkelin ist, und wie stolz sie auf sie ist ... und die Ärzte schauen immer dann zu mir und dann kommt. "Die ist jetzt in Dortmund" Dann nicken die Ärzte und Schwestern und fragen mich: "Also nicht sie?" Nein. nicht ich. Ich bin nur das kleine dumme Anhängsel, dass aus irgendeinem doofen Grund hier rum sitzt und Zeit vergeudet. Mein Gott, ich weiß doch dass es mich nicht kränken sollte, weil sie alt ist. Aber ich kann einfach nicht anders. Ich kann mit sowas nicht umgehen.
Ich bin dann im Krankenwagen mitgefahren und habe versucht Papa zu erreichen und sah mich schon bis sieben Uhr abends in diesem Krankenhaus hocken. Bis ich meinen Vater dann endlich erreichte musste ich mit ansehen, wie meiner Oma literweise Blut abgenommen wurde, sie alle möglichen Übungen machen musste und vor meinen Augen ausgezogen wurde. Ach keine Ahnung.
Ich habe es gemacht. Keine Frage. Und noch einmal vor der Wahl würde ich es wieder machen ... aber ich mache es nicht gerne. Ich mache es nicht aus innerer Überzeugung. Ich fühle es nicht. Es nervt mich. Ich mag es nicht , ich wollte weg. Ist das nicht eigentlich noch viel Schlimmer? Was zählt ist nach Kant der Gute Wille und nicht die Folge. Aber ich habe keinen guten Willen ... ich mache es einfach. Ich nicht wollen, dass meine Handlung ein allgemeines Gesetz wird, das heißt, es ist unmoralisch. Das heißt ich verstoße gegen das was mir wichtig ist.
Ich habe mich einfach nur schlecht gefühlt. Dann hatte ich wieder Streit mit meinem Vater und er hat wieder Dinge gesagt, die mir weh getan haben. Wie immer. Und immer. Und immer. Und immer. Und immer wieder. Ich will ihn nach meinem Auszug nie wieder sehen. Ich hasse ihn für das was er mir immer wieder antut, wie weh er mir tut. Sein Rumgebrülle, seine Beleidigungen, seine Sturrheit, seine Selbstbezogenheit. Ich hasse es. Da ist nichts mehr von dem Mann übrig, der er in meiner Fantasie einmal war, zurückgeblieben ist jemand, der mir ständig das Gefühl gibt ihn enttäuscht zu haben, und zu wissen, dass er darauf kein Recht hat .. macht es noch schlimmer.
Wenigstens war das Wetter schön.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hope