"Aus den Trümmern unserer Verzweiflung bauen wir unseren Charakter."
Morgen ist es mal wieder so weit. Habe ich Angst? Nein, wie üblich nicht. Jedenfalls nicht diese panische Weglauf Angst. Es ist einfach nur noch lästig. Ich kann nicht mehr lange so weiter machen und ich weiß auch, dass ich es nicht mehr will. Im September bin ich weg. Im September nächsten Jahres werde ich diesen Ort und diese Qual verlassen und sie werden mich nicht dran hindern. Sie glauben sie helfen mir, sie optimieren mich ... aber es stand nie in Frage, dass sie es tun. Ich hatte nie eine Wahl. Weil alle davon ausgehen, dass man diese trifft. Was sie wohl getan hätten, wenn ich nur ein einziges Mal: NEIN! gesagt hätte. Hätten sie aufgehört? Vermutlich ja, die Ärzte hätten die Schultern gezuckt, und sich ein neues Versuchsobjekt gesucht. Meine Eltern wären durchgedreht. Naja whatever. Ich hoffe es wird morgen nicht so schlimm. Ich hoffe es tut nicht weh, und ja ich hoffe, am Freitag wieder zur Schule zu können. Unglaublich, dass ich sowas hoffe? Man muss es erleben um es zu verstehen.
Aber ich möchte nicht darüber nachdenken. Ich möchte nicht daran denken, was die Op aus mir macht. Ich könnte es nicht ertragen.
Hm. Ich hatte übrigens bei einem Termin bei der Zeitung eine absolute Horrorbegnung. Eigentlich war es ein komplettes Eintauchen in die Vergangenheit, an dem Wochenende. Es war eine Ausstellung ich geh da hin, treffe auf eine Lehrerin aus meiner Grundschule. Kein Ding, ist ja okay,mochte die immer, aber sie hat mich auch nicht erkannt. Hab auf die Namen von den Ausstellerinnen geschaut und noch ein paar Namensgleichheiten mit Grundschullehrern gesehen, aber da nicht drauf geachtet, dachte es wäre Zufall, oder so. Dann hab ich noch meinen alten Schuldirektor gesehen. ebenfalls kein Ding, der war auch immer sehr nett. Aber dann ... aber dann. Ich stand hinterm Rednerpult und habe mitgeschrieben. Rechts an der Seite stand ein Mann, weißhaarig, grimmig und ... keine Ahnung. Gesehen aber nicht wahrgenommen. Als dann eine der Frauen auftrat, auf ihn deutete und ihn als ihren Mann betitelte, überprüfte ich ihren Namen und mich traf der Schlag. Der Mann war in der Grundschule mein lebener Albtraum. Ich sah ihn an und bemerkte erst da, dass er mich auch die ganze Zeit anstarrte. Ich hatte so eine Panikattacke. Lächerlich? Vermutlich irgendwie. Aber was soll ich machen? Mein einzigstes Ziel war weg. Weg von ihm. Weg aus diesem Raum. Ich hatte einfach nur noch Angst. Gott, es war schrecklich. Und der Nachmittag ging noch weiter. Ich hatte einen weiteren Termin und traf da auf meinen alten Schlagzeuglehrer, den ich nicht wieder erkannt hätte und genauso noch ein paar Eltern von Kindern mit denne ich in den Kindergarten gegangen bin und die von mir erwarteten ihren Nachnamen zu erkennen? Äh, neee? War peinlich. Aber was solls.
Ich lebe. Und darauf kommt es an? Ich stehe jeden Morgen auf und lege mich abends ins Bett. Aber wofür eigentlich noch?
Ich habe mir mit einer Freundin (auch mit Besonderheit) ob wir andere Menschen geworden wären, wenn wir normal gewesen wären. Was wäre aus mir geworden, wenn ich nicht so geboren wäre? Wäre ich selbstbewusster? Gewiss. Aber wäre das besser? Wäre ich auch oberflächlich und leichtlebig? Arrogant? Ich weiß es nicht. Aber ich sollte dankbar dafür sein, dass ich der Mensch bin, der ich bin.
Bald Bald bin ich fort.
xx
Janna
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