Montag, 9. April 2012

Familie

Can we work it out? Can we be a family?
I promise I'll be better,tell me I'll do anything
Can we work it out? Can we be a family?


I promise I'll be better, Daddy please don't leave
In our family portrait, we look pretty happy
Let's play pretend, let's act like it comes naturally



Ich war nie anders. Es gab nicht eine Sache die ich jemals mehr gewollt habe als das. Ich hatte immer wünsche. Ich wollte auch ein Fahrrad, die Barbie mit den langen Zöpfen, das Märchenbuch, das schöne Kleid. Aber hätten mich meine Eltern je nach meinem tiefesten, sehnlichsten Wunsch gefragt, dann hätten sie nur eine Antwort bekommen können: Eine Familie.
Ich wollte nicht das Geschrei, die Wut, den Hass, die Einsamkeit, die Verzweiflung, den Zorn, die Hilflosigkeit und alles andere was mit meinem Leben einherging. Ich wollte Lachen, Fröhlichkeit, Liebe, Zusammenhalt, Loyalität, Schutz, Geborgenheit, Vertrauen und auch den Streit, der mit Versöhnung einhergeht. Alles wäre besser gewesen, als diese Hölle. Was andere Hölle nennen ist und war mein Heim. Mein Leben lang. Meine Eltern haben mich zu diesem Leben verbannt. Ich wollte nie mehr, als glücklich zu sein. Zu Hause, der einzige Ort wo ich nicht angestarrt werde. Dort sollte ich glücklich sein. Aber war ich es? Nein. Weil es stets die Hölle war.
Gott, wie soll ich beschreiben, was man nicht mit Worten ausdrücken kann. Ich war ein Kind.Ich hätte mich niemals zwischen euch werfen dürfen, wenn er wieder lauter schrie als die Musik spielte und aus ihren augen Blitze der Verachtung schossen. Ich hätte es niemals tun müssen. Aber ich musste. Ich wollte immer eine kleine Schwester. Eine kleine Schwester zum Liebhaben und zum Streiten, zum Spaß haben und zum Streiche spielen. Aber nein, auch dieses Glück blieb mir verwehrt. Besser für die kleine Schwester. Denn niemanden sollte man dies wünschen. Ich musste damit leben lernen. Weihnachten und Sylvester, die einzigen Tage im Jahr, an denen meine Eltern sich an einen Tisch setzen und selbst das nicht länger als eine Stunde. Sie halten es nicht aus. Sie beschweren sich, was ich für ein Mensch geworden bin. Aber was hätte ich den werden sollen? Ich habe festgestellt, dass ich ein Mensch bin, den die eigenen Eltern nicht ausstehen können. Welche Ironie. Dabei haben sie mich erzogen. Sie waren es die mein Herz gefüllt haben mit Verbitterung und Verzweiflung. Aber sie haben noch mehr getan. Sie haben die Sehnsucht nach einem Heim, einer Familie in mir geweckt. Wann war der Punkt an dem ich begriff, dass ich dies bei ihnen nie haben werde? Als ich zum ersten Mal schrie mit 18. bin ich von euch weg? Oder war es als der Streit aufhörte, wer sie Abends im Wohnzimmer aufhalten dürfe und wer auf dem großen Parkplatz parken dürfe, und nur noch kalte Verachtung blieb? War es der Punkt als ihr mich nicht mal mehr gemeinsam im Krankenhaus besuchen konntet ohne euch zu streiten? Ihr habt etwas in mir zerstört. Aber aus den Scherben ist der Wunsch, der große Wunsch nach einer eigenen Familie geboren worden. Ich werde eine glückliche Familie haben. Und ich werde dafür sorgen, dass ihr niemals ein Teil davon werdet. Ihr habt meine Kindheit zerstört, meine Kinder werden dies nicht erleben müssen. Sie bekommen das Heim, dass sie verdienen. Sie bekommen liebende Eltern und die beste Mutter die man isch wünschen kann. Ich werde glücklich sein. Aber bis es soweit ist, werde ich weiterhin so tun, als wäret ihr ein Teil meines Lebens. Obwohl ihr doch schon so lange für mich gestorben seit. Ja, ich liebe euch. Doch ich kann nicht verzeihen, dass ihr das kleine Mädchen enttäuscht habt, dass euch ansah und auf die Frage nach ihrem Geburtstagsgeschenk antwortete:
Das ihr euch wieder liebt.

Ich kann euch nicht zwingen euch zu lieben. Aber hätte man nicht vielleicht den Respekt erhalten können? Die Achtung? Die Menschlichkeit? Vielleicht sogar mit einer Trennung. Aber doch nicht was ihr getan habt. WARUM? Ich gebe mir die Schuld, aber ist das richtig?

ICH WERDE FAMILIE HABEN. ICH WERDE LIEBEN: UND ICH WERDE GLÜCKLICH SEIN. DAS HABT IHR NICHT ZERSTÖRT. 

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Hope