Leben. Jeden Tag. Jeden Tag für immer. Jeden Tag ein bisschen mehr. Jeden Tag ein bisschen weniger. Ich hasse es zu sagen. Ich hasse es zu denken. Ich hasse es zu glauben. Ich hasse es zu jammern. Ich hasse es zu verzweifeln. Aber irgendwie hasse ich mich. Was ich auch sage, was ich auch tue. Ich kann nicht fliehen.
Warum ich nicht schreibe? Weil ich nichts zu sagen haben. Irgendwie ist mein Leben langweilig. Naja, ich treffe mich mit den anderen und ab und zu bin ich sogar glücklich dabei. Wir gestalten Beutel, schauen Serien und Filmen. Wir reden und lachen. Vergleichen. Jammern. Vor allem ich. Aber ich liebe sie. Dafür, dass sie mir gezeigt haben, wie Freundschaft wirklich sein kann. Dafür dass sie mir zeigen wie Freundschaft sein sollte. Dafür, dass sie mich wollten. Also irgendwie ist das nicht langweilig oder? Was soll ich sagen? Ich ... ich hab keine Ahnung was mit mir los ist. Aber das ist auch nichts neues. Gott, ich geh mir schon wieder auf die Nerven. Wir waren in diesem Jahr in Stratfod upon Avon, in Birmingham war ich, in Bristol, und das alles ist toll. Daneben habe ich schöne ruhige Tage in denen wir kochen und basteln, wie ich gesagt habe. Was ist dann Falsch mit mir? Ich bin traurig sie zu verlassen, aber meine Gedanken sind zielgerichtet auf den ort, den ich immer verlassen wollte. Ist das komisch? Ich weiß. Nach all dem hier bin ich schon länger nicht mehr die Person, die ich sein wollte. Von der ich immer geträumt habe. Ich bin das einfach nicht. Und das schockiert mich mehr als ... alles andere. Ich will keine Kinder mehr. Ich mein das ernst. Ich will nicht mehr zu Hause ausziehen. Das ist feige. Ich habe keine Diszplin. Langweilig. Also dreh ich mich im Kreis. Immer und immer wieder. Wieder. Wieder.
Die Familie ist immer noch schrecklich und hat jetzt ein neues Au Pair gefunden, dem ich einen haufen Halbwahrheiten erzählt habe, weswegen ich ein richtig schlechtes Gewissen habe. Aber ich kanns nicht ändern. Ich muss hier weg. Und gegenüber iwem muss ich dann ein schlechtes Gewissen haben. Wenn ich denen ihr Au Pair verleide, dann ihnen gegenüber. Wenn ich nicht sage wie sehr ich es ihr hasse, dem anderen Au Pair gegenüber. Ich fühl mich dreckig. Fast so wie ich mich gefühlt habe als sie mein Zimmer aufgeräumt hatte. Wer um Gottes Willen tut denn so etwas? Nur um der Neuen das zu zeigen? RRRRR. Egal. Abgehakt. Das Essen meiner Eltern ist endlich angekommen. Damit überlebe ich jetzt hoffentlich eine Weile. Aber Dauerhunger habe ich immer noch.
xx
Janna