“Sie kommt mir vor wie ein Kind aus der Feenwelt. Da kamen viele gute Feen und legen ihr eine schöne Gabe in die Wiege, Schönheit, Lieblichkeit, Anmut, Vornehmheit, Einfachheit, Güte, Edelmut, Geist, Witz, Schalkhaftigkeit, Scharfsinn und Klugheit. Da aber kam die böse Fee und sagte: Alles hat man Dir gegeben, wie ich sehe, alles. Ich aber will diese Eigenschaften gegen Dich selbst kehren und keine Freude soll Dir daraus erblühen. […] Ich nehme Dir, was der Mensch unbewusst in sich trägt, das Maßhalten in Deinem Tun, Treiben Denken und Empfinden. Nichts soll Dir zur Freude werden, alles sich gegen Dich kehren, selbst Deine Schönheit Dir nur Leid schaffen. Dein hoher Geist soll so tief in die Dinge eindringen, bis er Dich auf Irrwege bringt und Du die Menschheit verachtest. So wirst Du den Glauben an Güte und Liebe und das Vertrauen in die Besten verlieren und gerade dort geben, wo es dann wieder missbraucht wird. So wirst Du Deine Seele mit Widerwillen und Bitterkeit erfüllen, bis Du Deinen Frieden nicht mehr finden kannst.”
- Marie Festitics über Kaiserin Elisabeth - 14. September 1879 -
Ich werde sie live sehen. Ich kann es noch gar nicht glauben, aber die Karten sind angekommen und das möchte ich zum Anlass nehmen über eine Leidenschaft von mir zu reden. Eine Leidenschaft mit der ich den Menschen in meiner Umgebung auf die Nerven falle, weil sie es einfach nicht nachvollziehen können. Aber gerade das ist etwas, was mich schon immer in meinen Leidenschaften bestärkt hat. Seit ich mit vier Jahren die Kinderserie gesehen habe und mich in die Weihnachtsfilme mitziehen lies, hat mich das Leben der
Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn
fasziniert. Sie hat schon immer einen besonderen Zauber auf mich ausgeübt. Ich meine, ich war ein Kind. Aber meine Lieblingssendung war Sissi. Ich liebte diese Serie mit dem Herzblut eines Kindes und mein Tagesablauf war auf die Sendung um 6. Uhr abends ausgerichtet und wehe meine Eltern hielten sich nicht dran. Dann kamen die Weihnachtsfilme mit Romy Schneider. Gott, wie bin ich in ihnen aufgegangen. Sie zeigten mir eine Welt voller schöner Kleider, Anmut, Stolz, der großen Liebe und ein ganz anderes Leben . Ich war gefangen. Aber es war kindlich. Mit 10 schrieb ich in mein sporadisches Tagebuch: Lieben ist normal, aber Sissi zu lieben? Ich weiß es nicht! Ich wusste schon immer dass ich anders bin ;). Mich interessierte der Mythos. Mich interessierte die Romanze, nicht die wahre Person. Ich hörte das Musical. Ich, die für Musik generell damals nicht viel übrig hatte und Musicals in eine Kategorie mit Oper und Langweilig steckte. Ich liebte es. Gott, wie sehr ich es liebte. Auch wenn ich es nicht verstand. Der Gedanke, die Lieder meiner Lieblingsprinzessin zu singen machte mich glücklich ... und meine Eltern wahnsinnig. Ich liebte die Lieder der jungen Sissi, deswegen spielte ich sie rauf und runter. Den ganzen Tag und ich sang mit. Es waren die ersten Anzeichen meiner Begeisterungsfähigkeit, meine Tendenzen zur Bessessenheit, und meiner Leidenschaft. Ich kann nicht sagen warum ich so begeistert war. Wer kann das schon. Aber es war mir wichtig und ein Teil von mir geworden. Zu der Zeit las ich dann die ersten Romane über sie. Für 12 Jährige, also in einfacher Form. Jetzt so viele Jahre später mus ich sagen, dass ich diese Bücher auch nicht verstand. Aber dennoch hinterließen sie Eindruck. Ebenso ging es mir mit den Biografien, auch hier habe ich im Rückblick wenig verstanden, aber ich nahm sie in mich auf. Ich konnte die Daten auswendig, das Grundgerüst der Kaiserin Elisabeth war in mir geschaffen. Ich verstand, dass sie so viel mehr war als die Weihnachtsfilme und dennoch auf eine Art und Weise besonders und faszinierend, die mir nie mehr aus dem Kopf gegangen ist.
Ja. Ich war besessen. Aber schon damals konnte ich es nicht teilen. Wie auch. Meine Altersgenossen kannten die Kaiserin Elisabeth nur als Sissi aus der Kindersendung und lachten mich aus. Auch als meine Leidenschaft für das Musical größer wurden sangen sie mir nur die Titelmelodie der Serie hintehrer und lachten. Was war mir das egal. Es kränkte mich, aber es ist mir natürlich irgendwann egal geworden. Nun ja. Die Besessenheit wurde abgelöst von anderen, dennoch blieb es es eine Konstante, die ich nicht missen möchte. Ich habe mich ernsthaft interessiert, ich habe mich informiert und so viel über sie nachgedacht, dass ich glaube sie zu kennen. Bezeichnend ist aber, dass ich nicht weiß ob ich sie mögen würde oder nicht. Es lässt sich nicht leugnen, sie ist eine unendlich starke und bewundernswerte Frau. Sie hat die Kraft gefunden sich selbst zu befreien, in einer Zeit und in einer Umgebung in dem es kaum jemanden gab, der das geschafft hat. Aber da ist natürlich auch die andere Seite für die mir das Verständnis abgeht, die Kinder alleine zu lassen, aufzugeben und es nicht mal mehr zu versuchen. Es nicht mal mehr versuchen zu leben, Dinge aus Prinzip ablehnen. Ich finde es nicht unbedingt gut. Aber nun ja, ich werde nie erfahren, welche Seite ich mehr geschätzt hätte. Aber ich würde einiges dafür tun sie kennen zu lernen. Unabhängigkeit. Das ist es was sie mich lehrt. Unabhängigkeit.
Es ist die Kombination aus allem. Eine faszinierende Persönlichkeit, ein Teil meiner Kindheit, wundervolle Musik und eine Todessehnsucht, die der meinen so nah ist. Die Menschenscheu, die Verachtung, den Egoismus. Das alles erkenne ich in Ansätzen in mir selbst und ich weiß nicht ob ich mich darum sorgen sollte oder stolz darauf sein kann. Bin ich verrückt stolz darauf zu sein? Vermutlich schon beides.
Es hat sich jetzt gewiss besessen angehört. Aber ich dachte es hilft es runterzuschreiben, vielleicht finde ich dann eine Logik darin. Aber muss man das überhaupt. Ich liebe diese Frau und es interessiert mich wahnsinnig - ihr ganzes Leben, ihren Charakter, ihre Persönlichkeit, ihre Beziehungen. Es ist mir wichtig. Das einzige was schade ist, dass ich es niemanden erzählen kann. Ich wünschte, es wäre anders.
Auch ihre Gedichte finde ich unendlich schön. Wenn ihr mögt stelle ich noch ein paar rein.
Die Karten haben etwas mit dem Musical zu tun. Es ist das Jubiläumsjahr, dass habe ich erzählt und jetzt haben die beiden Urdarsteller des Musicals Elisabeth beschlossen eine Gala mit ihren größten Musicalhits zu machen. Es gibt nur wenige Aufführungen und ich werde eine davon sehen. Weil es einfach nur super ist. Die beiden werden auch nicht jünger und jetzt ... jetzt sehe ich sie beide zusammen bevor es zu spät ist. Ich bin so glücklich. Es sind schließlich auch meine Lieblingsmusicaldarsteller - mit meine Lieblinge. Es ist einfach nur einmalig. Und wenn ich Glück habe bekomme ich ein Foto oder ein Autogramm. Wie toll das wäre. Aber auch ohne wäre es einfach nur ein einmaliges Erlebnis mitten im Abistress <3
xx
Janna
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